Die Karriere von Gregor Kobel hat zuletzt einen steilen Verlauf genommen: Bereits in seiner zweiten Spielzeit bei Borussia Dortmund setzte ihn der "Kicker" an die Spitze der "Rangliste des Deutschen Fußballs", stufte ihn besser als Manuel Neuer ein. Seit einigen Wochen gibt es Gerüchte um das Interesse des FC Bayern am Schweizer.
FCB-Vorstandsboss Oliver Kahn hat sich zuletzt zwar gewundert, wo die Gerüchte herkämen ("Habe mich nie über den Spieler Gregor Kobel geäußert") und BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl einen Verkauf in den nächsten zwei Jahren ausgeschlossen. Sollte die Entwicklung des jungen Schweizers jedoch so weitergehen, wird sich noch so mancher Topklub nach ihm erkundigen.
Inzwischen ist auch Kobel selbst auf die Bayern-Gerüchte angesprochen worden. Was seine Zukunftsplanung am meisten antreibt, dürfte demnach seine Gier nach Titeln sein.
Um Meisterschaften und Pokale zu gewinnen, müsse er jedoch nicht unbedingt zum FC Bayern wechseln, wie Kobel der "Sport Bild" verriet. "Ich spiele schon bei einem Verein, mit dem ich Titel gewinnen kann", weiß der Schlussmann seinen derzeitigen Arbeitgeber zu schätzen. "Ich habe mit dem BVB extrem viel vor, und wir sind mit unserer Arbeit auf einem guten Weg."
Schon in der laufenden Spielzeit könnte es mit einem Titel klappen, glaubt Kobel. "Wir haben in dieser Saison eine riesengroße Chance etwas zu gewinnen", erklärt er und verweist auf die extrem enge Tabellenspitze – wo aktuell nur sechs Punkte die ersten sechs Teams voneinander trennen.
Mit dem BVB rechnet Kobel sich dabei gute Chancen aus. "Weil wir in der Offensive eine brutale Qualität haben. Und weil wir hinten ein Gespann haben, das immer besser zusammenwächst", erklärt er die Stärken seines Teams. Zudem habe Dortmund aktuell nicht mehr mit so vielen Ausfällen zu kämpfen wie noch in der Hinrunde.
Trotzdem würden Kobels Chancen auf Titel mit einem Wechsel zum Serienmeister FC Bayern steigen. Die Transfer-Absage von BVB-Boss Kehl beschränkt sich auf die kommenden zwei Jahre, bei Bayern wäre Kobel wohl ohnehin erst ab 2025 eine Option.
Dass nach dem Rauswurf von Bayern-Torwarttrainer Toni Tapalović nun Hoffenheims Torwattrainer Michael Rechner als Nachfolger feststeht, dürfte die Wahrscheinlichkeit einer Kobel-Verpflichtung nur erhöhen.
"Michael hat mich mit 16 aus Zürich nach Hoffenheim geholt, hat dann auch ein bisschen auf mich aufgepasst, als ich ohne Familie in Deutschland war", resümiert Kobel seine persönliche Beziehung zu dem 42-jährigen Coach.
Offensichtlich ist die gegenseitige Wertschätzung riesig. "Als Torwarttrainer ist er einer der besten in Deutschland", schätzt Kobel. Rechner habe "großen Anteil daran, dass ich es zu einem der größten Klubs in Deutschland geschafft habe."
Mit der Rechner-Verpflichtung könnte der Rekordmeister also auch bei Kobel punkten. Zudem zählt Bayern-Boss Oliver Kahn – seinerzeit selbst dreimal Welttorhüter – zu den großen Idolen des 25-Jährigen.
Sollte es mit einem Wechsel nach München jedoch nicht klappen, wäre Kobel auch nicht enttäuscht: "Wenn ich am Ende 17 Jahre hier [in Dortmund] sein durfte, wäre das eine überragende Karriere und etwas, worauf ich megastolz sein könnte."