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EM 2024: Ungarn schlägt Schottland spät – Mitspieler denkt an verletzten Varga

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Dominik Szoboszlai trägt nach dem Sieg das Trikot seines verletzten Mitspielers.Bild: imago images / shutterstock
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EM 2024: Dramatischer Zusammenprall beim Sieg Ungarns – Mitspieler setzt bewegendes Zeichen

23.06.2024, 23:3024.06.2024, 00:34
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Schottland gegen Ungarn war das Parallelspiel zur Partie zwischen Deutschland und der Schweiz. Und was sollen wir sagen? Wer die Partie nicht gesehen hat, hat nicht viel verpasst. Es war vielleicht der mieseste Kick des Turniers. Und das, obwohl beide Mannschaften so dringend einen Sieg brauchten, um irgendwie noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben.

Zu allem Überfluss gab es bei einem Zusammenprall schlimme Szenen, die den Fußball völlig in den Hintergrund rücken ließen.

Am Ende stand es zwischen Schottland und Ungarn 0:1. Das entscheidende Tor fiel in der zehnten Minute der Nachspielzeit, Ungarn wird Gruppendritter.

Tor

0:1 Kevin Csoboth (90.+10)

Der Schock des Spiels

Bei einem schlimmen Zusammenprall im schottischen Strafraum nach knapp 70 Minuten gab es dramatische Szenen. Bei einem Szoboszlai-Freistoß kam Schottlands Torhüter Angus Gunn raus und rauschte im vollen Tempo mit Anthony Ralston und Barnabas Varga zusammen.

Ungarns Varga blieb benommen liegen, wurde in die stabile Seitenlage gebracht. Es war gespenstische Stille im Stadion. Wir wollen nicht spekulieren und können nur sagen, dass der Spieler auf der Trage vom Feld gebracht wurde. Wir verzichten hier bewusst darauf, die Szene in Bildern zu zeigen. Gute Besserung!

Nach der Partie dachten die Sieger an ihren verletzten Mitspieler. Dominik Szoboszlai trug das Trikot seines verletzten Mitspielers.

Zahl des Spiels: 0

Bis hierhin gab es nur zwei Spiele, in denen eine Mannschaft in der ersten Halbzeit keinen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor abfeuerte. Zweimal war es Schottland: An Spieltag eins gegen Deutschland und nun gegen Ungarn. Das hat der Datenlieferant Opta protokolliert. Es gibt schönere Statistiken für eine Mannschaft.

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Fan-Gesang des Spiels

Seit Beginn der Europameisterschaft zählen die schottischen Fußball-Fans als DIE Stimmungsmacher:innen. Das bewiesen sie auch auf dem Weg ins Stuttgarter Stadion. In einer Straßenbahn sangen sie: "Umgebracht worden in München. Ein Punkt in Köln, drei Punkte in Stuttgart und wir werden niemals heimgehen."

Ob's nun inhaltlich korrekt war, steht auf einem anderen Blatt.

Bild der Partie

Es sind Szenen wie diese, für die man die schottischen Fans so liebt. Ein Mann mit Dudelsack im Stadion. Gibt den Ton an. Die Masse zieht mit.

Wir verneigen uns vor den Schott:innen und verzichten auf die Frage, was genau in der Bundesliga die Sicherheitskräfte sagen würden, wenn man mit Instrument ins Stadion möchte.

Eine Szene aus dem Stuttgarter Stadion.
Eine Szene aus dem Stuttgarter Stadion.bild: imago images / propaganda photo

Die Geste des Spiels

Im zweiten Gruppenspiel der Schotten gegen die Schweiz musste Linksverteidiger Kieran Tierney ausgewechselt werden. Kurze Zeit später steht fest: Die Oberschenkelblessur ist zu ernst, Tierney verpasst den Rest des Turniers.

Der Zeugwart des Teams reagierte am Sonntag im ganz großen Stil: Tierneys Trikot mit der Nummer 6 hing in der Kabine hoch oben über allen anderen Jerseys.

Die Phrase, die das Spiel beschreibt

Ein Tor würde dem Spiel guttun. Wer die erste Halbzeit gesehen hat, weiß, was wir meinen.

Zitat des Spiels

"Es gibt Buttermesser, die schärfer sind als der schottische Angriff." Dieser X-User brachte seine Frustration irgendwie lustig auf den Punkt.

Wie es für die Teams weitergeht

Der Modus bei dieser EM ist kompliziert, denn: Vier der sechs Gruppendritten kommen weiter, zwei nicht. Das Problem ist: Die Gruppe A ist die erste, die alle Spiele bestritten hat.

Fakt ist: Sowohl Albanien und Kroatien in Gruppe B als auch Tschechien und Georgien in Gruppe F könnten mit nur einem (!) Punkt Dritter werden. Das ist nicht ultra-realistisch, aber möglich. Weshalb zumindest heute keine finale Entscheidung gefallen ist.

Ungarn ist mit drei Punkten Gruppendritter und muss sich nun selbst die Daumen drücken.

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