Heim-EM: Uefa erzürnt Fans mit neuem Ticketchaos rund um die Euro 2024

Am 14. Juni beginnt in Deutschland die Euro 2024.Bild: IMAGO images / Nordphoto

Heim-EM: Uefa erzürnt Fans mit neuem Ticketchaos rund um die Euro 2024

Jan Schultz

Folgen

Der Countdown läuft, der Start der Heim-EM ist nur noch knapp einen Monat entfernt. Am 14. Juni eröffnen Deutschland und Schottland mit ihrem Duell in München die Euro 2024.

Eine gewisse Vorfreude ist schon jetzt zu spüren, befeuert gewiss auch durch die beiden jüngsten DFB-Erfolge in den Freundschaftsspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1). Wahrzunehmen ist diese Euphorie etwa beim Verkauf der EM-Tickets.

So war der Großteil der ursprünglich vorhandenen 2,7 Millionen Karten schnell vergriffen, die Nachfrage deutlich größer als das Angebot. Gänzlich ausverkauft waren dennoch nicht alle 51 Spiele.

Uefa startete weitere Ticketphase zur Heim-EM

So teilte die Uefa am Dienstag mit, in einer weiteren Verkaufsphase noch einmal 100.000 Tickets anzubieten. Darunter sollten unter anderem Tickets fallen, die im März und April bereits über die offizielle Weiterverkaufsplattform angeboten wurden. Auch vergünstigte Karten mit Sichteinschränkung sowie teure VIP-Tickets gehörten dazu.

Zugänglich sollten all diese Karten für Fans ab Donnerstag (2. Mai) um 11 Uhr sein. All jene Interessierte, die pünktlich das Ticketportal der Uefa angesteuert hatten, wurden aber zunächst enttäuscht. Denn anstelle der verfügbaren Karten erhielten viele eine Fehlermeldung.

Ernüchterung bei den Wartenden: im Ticketshop gab es einen technischen Fehler.bild: Uefa-ticketshop

So öffnete sich zwar der Warteraum des Ticketshops, ein Ladebalken oder ein Button, um sich weiterzuklicken, ploppte aber nicht auf. Dafür strahlte den Fußballfans auf einem roten Balken eine wenig erfreuliche Botschaft entgegen: "Technischer Fehler, bitte warten."

Technische Probleme beim Verkauf der EM-Tickets erzürnt Fans

Es sollte sich als echtes Geduldsspiel entpuppen, denn lange änderte sich an dem Bild nichts. Nach einigen Minuten und mehrfachem Neulanden der Website tat sich dann doch etwas. Es erschien die Aufforderung, die aufgeführten Zeichen aus einem Captcha ins Eingabefeld einzutragen. Das Problem: Das Bild zum Captcha wurde nicht dargestellt.

Das Captcha-Bild wurde nicht geladen.bild: uefa-ticketshop

Diverse Umwege erwiesen sich an dieser Stelle nicht als zielführend: weder ein Neuladen der Website noch ein Neuladen der Grafik. Es blieb beim Geduldsspiel, das zahlreiche Fans in den Wahnsinn trieb.

"Danke für nichts", schrieb ein verärgerter Fan auf X und legte nach: "Amateure". Der Kommentar eines anderen Users klingt deutlich drastischer. "Ganz ehrlich, dann geh’ ich lieber auf eBay und lass mich scammen, als noch eine Sekunde länger auf diesem drecks Uefa Ticketportal zu verschwenden."

Nicht alle nutzten derart vehemente Worte, so verfiel ein Fan etwa in Sarkasmus: "Immerhin reinvestieren sie ja einen Teil der Fernseh- und Sponsoringeinnahmen in ein performantes Ticketportal ... Oh wait".

Über 500.000 Fans versuchten ihr Glück bei den letzten EM-Tickets

Nach langem Warten erschien schließlich doch noch ein Captcha, das Eingabefeld ließ sich anschließend regulär befüllen. Ein Freifahrtschein zu einem EM-Ticket war dies aber noch immer nicht, denn erst jetzt landeten die Interessierten tatsächlich in der Warteschlange.

Die Warteschlange war gut gefüllt.bild: uefa-ticketshop

Und die hatte es in sich. "Zur Zeit befinden sich mehr als 500.000 Fans in der Warteschlange", hieß es im Ticketportal der Uefa. Manche Fans verbrachten dort über zweieinhalb Stunden, ohne einem Ticket wirklich nahezukommen.

Andere hatten mehr Glück, ergatterten tatsächlich noch eine oder mehrere der so begehrten Karten. Dass es dann nicht mehr für ein Deutschland-Spiel gereicht hat, scheint indes niemanden zu stören. Die Freude, bei diesem Großereignis überhaupt dabei zu sein, überwiegt.