Am Freitagabend schaut die Fußballwelt nach München, denn dort eröffnen Deutschland und Schottland die EM 2024. Die DFB-Elf will dabei einen ersten Schritt hin zu einem erfolgreichen Heim-Turnier machen, am Ende idealerweise in Berlin den Pott in den Abendhimmel stemmen.
Dabei gilt, was auch 2006 schon galt: Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Die vergangenen Turniere haben deutlich aufgezeigt, dass die deutsche Nationalmannschaft an sich selbst scheitern kann. Und dann kommt auch noch der Gegner hinzu.
Die Anzahl jener Mannschaften, die berechtigte Ansprüche auf einen Titelgewinn stellen dürfen, ist dieses Jahr enorm. Frankreich, England, Portugal, Spanien, Belgien und die Niederlande dürfen sich allesamt Hoffnungen darauf machen, Titelträger Italien abzulösen.
Die Squadra Azzurra wiederum, die sich 2021 in Wembley zum Europameister gekürt hat, wird versuchen, das zu verhindern. 2022 verpassten die Italiener zwar einmal mehr die WM-Endrunde, bei Europameisterschaften hingegen muss man immer mit ihnen rechnen.
Zweimal haben sie die EM bereits gewonnen, 2012 und 2000 wurden sie zudem Zweiter. "Ich glaube, diese Mannschaft wird unterschätzt", sprach Torwartlegende Gianluigi Buffon auf einer Pressekonferenz über die Außenwahrnehmung der italienischen Nationalmannschaft.
Der 46-Jährige weiß aber auch, wie es innerhalb des Teams ausschaut. Als Delegationschef der Nationalmannschaft ist er hautnah dran. "Es ist eine wettbewerbsfähige Truppe, besonders wegen des starken Charakters aller Spieler. Abgesehen davon gibt es vier, fünf oder sechs Spieler, von denen ich sagen würde, dass sie Weltklasse sind."
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Herausragend dürfte in den kommenden Wochen auch ihre Fokussierung aufs Wesentliche sein. Denn Nationaltrainer Luciano Spalletti hat mehrere, durchaus kuriose Regeln für die Zeit der EM 2024 aufgestellt.
So erklärte der 65-Jährige auf einer Pressekonferenz, dass Italiens Nationalspieler während des ganzen Turniers nicht auf einer Playstation spielen dürfen. Ab 0.30 Uhr dürfe die Mannschaft auch andere Spiele nicht mehr spielen und Kopfhörer sind ebenfalls tabu.
Spalletti scheint auch kein allzu großer Fan von Handys zu sein. Werden die Profis auf der Massageliege behandelt, dürfen sie nicht zu ihrem Mobilgerät greifen.
Die Botschaft dahinter ist klar: Es soll keine Ablenkungen geben, die Profis sollen sich miteinander beschäftigen, somit eine stärkere Einheit bilden. Am Sonntagabend haben sie erstmalig die Chance, das unter Beweis zu stellen. Zum Auftakt trifft Italien in Dortmund auf Albanien.