Nach den beiden Testspielen gegen die Ukraine (0:0) und Griechenland (2:1) haben die deutschen Nationalspieler über das Wochenende freibekommen, um zu regenerieren oder Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Am Montag haben sie sich dann wieder versammelt, um sich auf das EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland am Freitag vorzubereiten.
Aller Voraussicht nach wird dann eine ähnliche, wenn nicht identische Mannschaft auflaufen wie in der vergangenen Woche gegen Griechenland. Toni Kroos wird dabei als Schlüssel- und als Führungsspieler fungieren, der laut Julian Nagelsmann noch dazu in herausragender physischer Verfassung sei. "Wenn man Toni Kroos umarmt, ist er wie Stahl", schwärmte der Bundestrainer. "Er hat einen unfassbaren Körper."
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte Kroos, wie speziell das Heimturnier für die Mannschaft sei. "Wir haben eine große Verantwortung für die Stimmung im Land in den nächsten Wochen", sagte der 34-Jährige. "Im Wissen dieses Drucks müssen wir versuchen, das Ganze auch zu genießen."
Beim Training am Montag sah es für einige Beobachter:innen aber so aus, als könnte der Druck innerhalb der Mannschaft zu groß sein. Das DFB-Team hatte Flanken trainiert, wobei Antonio Rüdiger und Niclas Füllkrug aneinander geraten sind.
Rüdiger ging in seiner gewohnt rabiaten Art in den Zweikampf, schubste Füllkrug hin und wieder, bis dieser schließlich genervt zu Boden ging und Foulspiel reklamierte. Letztlich ging Füllkrug auf Rüdiger los, sodass Co-Trainer Sandro Wagner intervenieren musste.
Darauf angesprochen sagte Kroos am Dienstag, dass er solche Situationen als positiv erachte, ohnehin sei das alles "nicht so ernst gemeint" gewesen. "Ich glaube, der einzige, auf den Niclas sauer war, war der Schiedsrichter. Und damit hat sich das schon gehabt."
Er wisse ja selbst, sagte Kroos über Füllkrug, dass wenn er in einen Zweikampf mit Toni geht, selbst Schuld ist.
Insgesamt hatte sich Kroos am Dienstag nicht nur den Fragen deutscher, sondern auch internationaler Journalist:innen zu stellen. Als nach Titeln erfolgreichster deutscher Spieler war der Andrang groß. Entsprechend eng ist auch der Zeitplan bemessen, worauf DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle an einer Stelle auch aufmerksam machen musste.
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Sky war gleich mit zwei Journalisten angereist, Florian Plettenberg und Patrick Berger, die konnten sich allerdings nicht einigen, wer Kroos nun eine Frage stellen darf.
"Jetzt müssen wir uns einigen", sagte Plettenberg. Wülle kommentierte das lediglich mit einem: "Das wäre super." Kroos bereitete unterdessen den Vorschlag, sie könnten die Frage ja synchron stellen, worauf Plettenberg schließlich einlenkte und sagte, er lasse dem "jüngeren Kollegen den Vortitt". Wülle, um die Einhaltung des Zeitplans bemüht, wiederholte reserviert: "Bitte. Wir müssen zum Ende kommen."