Es gibt viele Dinge, die bei FIFA nerven. Gegenspieler, die immer Real Madrid nehmen, sind genauso gemeint, wie Gegner, die den Jubel bis zum Ende ausreizen. Und es gibt den "bösen Computer", die "Verarsche", das "Momentum".
Moment... was? Mit dem FIFA-Reizwort Momentum ist bei vielen Gamern ein Algorithmus gemeint, der entscheidet, ob ihr eher gewinnen oder eher verlieren sollt. Kurzum: Mal bekommt ihr einen kleinen Boost, mal der Gegner. Mal hält Manuel Neuer so ziemlich jeden Ball, mal hält er nichts. Mal trifft Ronaldo dreimal das Tor, mal trifft er dreimal die Latte.
Jetzt wird klar, dass fast drei von vier FIFA 19-Zockern an dieses Momentum glauben. Das geht aus einer nicht repräsentativen, aber dennoch sehr vielsagenden Umfrage von "FUTEconomist" hervor, der auf Twitter seine 94.000 Follower fragte: "Glaubt ihr, dass die Ergebnisse der 19 FIFA-Spiele von versteckten Mechanismen beeinflusst werden, die gemeinhin als 'Scripting' oder 'Momentum' bezeichnet werden?"
Über 30.000 Gamer antworteten ihm: 16 Prozent mit "Nein" und 73 Prozent davon mit "Ja". Elf Prozent enthielten sich.
Aber nicht nur die Hobby-Gamer glauben an den Mythos Momentum, sondern auch Profis: "Ich war immer der Meinung, dass es so etwas nicht gibt, aber von Jahr zu Jahr wird es schwerer, daran nicht zu glauben", erklärte selbst FIFA-Profi Mohammed "Mo_Aubameyang" Harkous von Werder Bremen gegenüber Sport 1: "Ich bin der Meinung, dass EA es immer mehr verstärkt, um die Casual Gamer anzusprechen."
Entwickler Electronic Arts dementiert diese Gerüchte aber stets. "Viele Spieler beschweren sich über das Momentum. Aber es gibt in Wahrheit kein Momentum im Spiel", hatte Sam Rivera, Lead Game Producer bei EA Sports, erst bei der Vorstellung von FIFA 19 gegenüber Ran gesagt: "Es handelt sich nicht um Momentum, denn selbst Ronaldo trifft nicht immer. Wir kreieren lediglich realistische Situationen und die Spieler verwechseln das mit Momentum."
(bn)