Für die Fans des American Football hat das akribische Zählen der Tage bald ein Ende, denn die NFL startet Anfang September endlich in die neue Saison. Knapp sieben Monate des Wartens – der vergangene Super Bowl fand im Februar statt – sind dann vorbei.
Bevor die Kansas City Chiefs und die Baltimore Ravens die neue Spielzeit eröffnen, treiben die Fans jedoch noch viele Fragen um. Gelingt den Chiefs der historische Threepeat? Kann Lamar Jackson auch mal in den Playoffs performen? Und wer schafft überhaupt den Sprung in die 53 Mann umfassenden Kader?
Letzteres klärt sich am Dienstag, denn bis zum 27. August müssen die NFL-Teams ihre Kader für die neue Saison melden. Eine gute Woche vor dem Start der Saison scheint darüber hinaus auch schon die Frage geklärt zu sein, welche Organisation mit den dreistesten Getränkepreisen aufwartet.
Denn auf X macht derzeit ein Bild die Runde, das die neuen Preise im Stadion der Washington Commanders leakt. Eine Flasche stilles Wasser kostet demnach bereits stolze sechs US-Dollar, richtig happig wird es aber beim Bier. Das günstigste Bier kostet 16,49 Dollar, das teuerste 17,49 Dollar. Umgerechnet entspricht dies fast 16 Euro.
Es sind Preise, die eher an einen Besuch auf dem Münchener Oktoberfest denn an den Aufenthalt in einem Football-Stadion erinnern. Entsprechend aufgebracht reagieren Fans auf den Tweet. "Dann kann man auch die Strafe riskieren, die man für das Reinschmuggeln eines Getränks zahlen muss", ärgert sich etwa ein User.
Derartige Preise überraschen auch vor dem Hintergrund, dass die Washington Commanders in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade als Zuschauermagnet galten. In der Vorsaison hatten nur drei NFL-Teams einen niedrigeren Zuschauerschnitt. Im Mittel strömten etwa 56.000 Fans ins Stadion, damit blieben stets gut 9000 Plätze frei.
Auch sportlich liefern die Commanders nicht den ganz großen Anreiz. Die NFL-Playoffs haben sie letztmals im Jahr 2020 erreicht, die letzte Teilnahme am Super Bowl liegt sogar schon 33 Jahre zurück.
Dass sportlich ausbleibender Erfolg nicht zwangsläufig mit überzogenen Getränkepreisen im Stadion aufgefangen werden muss, beweisen indes die Atlanta Falcons. Das Franchise aus Georgia erreichte 2017 letztmals die Playoffs, hat noch nie den Super Bowl gewonnen. Im Mercedes-Benz Stadium sind die Preise dennoch fan-freundlich.
Auf ihrem deutschsprachigen Instagram-Account teilten die Falcons, was man bei ihren Heimspielen für insgesamt 20 US-Dollar erhält. Die Menge ist erstaunlich: Eine Tüte Popcorn, einen Hot Dog, eine Brezel, eine auffüllbare Cola (je zwei Dollar), eine Portion Nachos, ein Stück Pizza (je drei Dollar) sowie eine Portion Pommes und Hähnchen (sechs Dollar).
"Wir wollen einen Ort schaffen, an dem jedes Kind etwas zu essen bekommt", begründet Falcons-CEO Rich McKay die niedrigen Preise.