Seit Wochen, wenn nicht gar seit Monaten, war es für Fans und Expert:innen der Formel 1 nur eine Frage der Zeit, seit Samstag ist es nun offiziell: Max Verstappen ist wieder Weltmeister. Im Sprintrennen beim Großen Preis von Katar genügte dem 26-Jährigen der zweite Platz, um endgültige Gewissheit zu schaffen.
Bis zum Saisonende sind zwar noch fünf Grand Prix zu absolvieren, der Niederländer ist aber nicht mehr von Platz eins der Gesamtwertung zu verdrängen. Nach seinen Triumphen in den Jahren 2021 und 2022 ist es der dritte Titelgewinn in Folge.
Verstappen wandelt damit auf den Spuren der ganz großen Rennfahrer. Er ist der elfte Pilot, der mindestens drei Titel in der Formel 1 eingesammelt hat. Und er ist gerade einmal der fünfte Fahrer, dem der Titel-Hattrick gelungen ist. Das war bisher nur Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Juan Manuel Fangio vergönnt.
Gegenüber watson erklärt Formel-1-Experte Michael Schmidt, Redakteur bei "Auto Motor und Sport", was den Serienmeister so erfolgreich macht: "Max Verstappen zeichnet aus, dass er sich von einem schnellen zu einem kompletten Fahrer entwickelt hat. Das zeichnet alle Ausnahmekönner aus."
Der Niederländer mache "kaum Fehler, kann ein Rennen lesen". Er habe zudem verstanden, "mit welchem Fahrstil man aus diesen Groundeffect-Autos am meisten herausholt und er hat ein überragendes Reifenmanagement". Verstappen ist eben ein echtes Komplettpaket.
Zu den Fähigkeiten, die er als Fahrer mitbringt, geselle sich zudem noch die technische Überlegenheit seines Rennwagens: "Der Red Bull ist das beste Auto im Feld, und er nutzt seine Chance. Man kann mit einem Red Bull auch weniger erfolgreich fahren, siehe Sergio Pérez. Und der ist eigentlich ein guter Rennfahrer."
Verstappen weiß seine Fähigkeiten und die Vorzüge seines Wagens auszuspielen – und tritt so als neuer Dominator der Formel 1 auf. "Verstappen muss man jetzt schon auf die Stufe von Vettel stellen, auch wenn er noch einen WM-Titel weniger hat", legt sich Schmidt fest.
Der Niederländer sei "im Grunde ein Abbild von Vettel. Er holt das Maximum aus dem Auto raus, das man ihm gibt". Es gebe aber auch Unterschiede zwischen den beiden mehrfachen Weltmeistern: "Verstappen kann auch mal ein Defizit des Autos überfahren und noch ein ordentliches Ergebnis erzielen. Siehe Singapur."
Nach Problemen im Qualifying war der 26-Jährige im schwierigen Stadtkurs von Singapur auf dem elften Platz gestartet, am Ende aber noch auf dem fünften Rang ins Ziel gekommen.
Leistungen wie diese lassen den Schluss zu, dass Verstappen auch die nächsten Saisons dominieren wird. Experte Schmidt hat dennoch schon zwei Kandidaten im Blick, die den Niederländer in Zukunft an der Spitze ablösen könnten: "Lando Norris und Oscar Piastri. Wenn sie in ihrer Karriere das Glück haben, ein Siegerauto zu bekommen." Die Zeit wird es zeigen.