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Eigentlich könnte es bei der Formel 1 kaum besser laufen für Red Bull. Das Racing Team mit Max Verstappen wirkt unschlagbar in dieser Saison. Die Red-Bull-Fahrer belegten in jedem Rennen den ersten Platz.
Ganz anders sieht es bei Alpha Tauri aus. Das italienische Formel-1-Team gehört ebenfalls zum Energydrink-Riesen. Die Fahrer der Bullen-Tochter Yuki Tsunoda und Nyck de Vries sind von der Tabellenspitze jedoch weit entfernt. Wegen der schlechten Ergebnisse haben nun die Red-Bull-Bosse harte Töne angeschlagen.
In der vergangenen Saison galt der Niederländer Nyck de Vries noch als Hoffnungsträger bei Alpha Tauri – damals fuhr er als Testfahrer in der Königsklasse. Besonders Red-Bull-Motorsport-Berater Helmut Marko sah damals großes Potenzial in dem 28-jährigen de Vries. Anders: Christian Horner, der Chef des Erfolgsteams mit Verstappen, stand dem Vertragsabschluss schon damals kritisch gegenüber. Nun scheint auch Marko seine Meinung geändert zu haben.
Vor einem Jahr wollte Marko noch Teamleader-Qualitäten bei de Vries erkennen. Er sollte mit Alpha Tauri ganz vorne mitfahren. Etwas, was man Teamkollegen Yuki Tsunoda scheinbar nicht zugetraut hatte. Nyck de Vries wurde für sein offenbar hilfreiches Feedback, was er den Ingenieuren gegeben hatte, gelobt.
In der laufenden Saison konnte der Niederländer dann aber nicht überzeugen. Beim großen Preis von Kanada kam er auf Platz 18 ins Ziel. Besonders klar: Teamkollege Tsunoda liegt fast immer vor de Vries. In sieben der acht Rennen erzielte der Japaner ein besseres Ergebnis. Obwohl die Bosse es ihm nicht zugetraut hatten, avanciert er zum Top-Fahrer von Alpha Tauri.
Helmut Marko beschreibt jetzt den Entscheidungs-Prozess vor einer Vertragsunterzeichnung mit einem neuen Fahrer. Im "Inside Line F1 Podcast" erzählt der 80-Jährige nochmal von seiner Meinungsverschiedenheit mit Christian Horner. Eigentlich würden die beiden fast immer in ihren Einschätzungen übereinstimmen. Nur im Fall Nyck de Vries seien sie sich nicht einig gewesen.
"Und im Moment sieht es so aus, als ob er [Christian Horner] Recht hatte … Er war kein Fan von Nyck de Vries", bemerkt Marko. Angesichts der schlechten Ergebnisse des Niederländers stimmt er Horner nun wohl doch noch zu.
War man bei Red Bull zu Saison-Beginn noch nachsichtig gewesen mit dem neuen Fahrer de Vries, steigt der Druck jetzt merklich. Wenn es so weitergeht, kann der 28-Jährige wahrscheinlich nicht mit einer Vertragsverlängerung bei Alpha Tauri rechnen.
Zwar gibt Alpha-Tauri-Teamchef Franz Tost Nyck de Vries noch zwei weitere Jahre, um sich einzugewöhnen. So lange wollen die Red Bull-Bosse aber mit Sicherheit nicht auf herausragende Leistungen warten. Vor allem, weil andere Nachwuchsfahrer wie Liam Lawson und Ayumu Iwasa schon in den Startlöchern für ihre Chance stehen.
