Zwar fährt die Formel 1 erst seit vergangenem Jahr den Grand Prix in Miami, doch schon jetzt zählt das Rennen zu den glamourösesten Stopps im Kalender.
Neben jeder Menge Hollywood-Stars und einem Fahrerlager inmitten eines Football-Stadions darf in den USA natürlich auch eine Sache nicht fehlen: die Show. Dass die Formel-1-Stars davon aber nur wenig begeistert sind, zeigte sich am vergangenen Wochenende deutlich.
Im Gegensatz zu anderen Rennen betraten die Fahrer nach Ankündigung von Rapper LL Cool J einzeln durch eine Wand aus Kunstnebel die Strecke.
Max Verstappen sagte nach seinem Sieg am Sonntagabend, dass er diese Show für nicht nötig hielt und hofft, dass es nicht häufiger vorkomme. Gleichzeitig zeigte er Verständnis für den Unterhaltungswert, den die Rennserie gerade im aufblühenden amerikanischen Markt steigern möchte.
Sein Teamkollege Sergio Pérez wurde da schon etwas deutlicher. "Es muss auch ein bisschen Respekt vor den Fahrern geben. Wir müssen uns auf das Rennen vorbereiten, das war ja wenige Minuten vor dem Start."
Ähnlich sieht das auch TV-Experte Ralf Schumacher, dem es "hier und da auch zu viel" ist, wie er in seiner Sky-Kolumne schreibt. Dennoch sei man es als Formel-1-Fahrer gewohnt, sich an die speziellen Vorgänge an jedem Ort anzupassen. "Wenn die Zuschauer das mögen, sollten wir uns da anpassen."
Schließlich sei es entscheidend, was der Markt will. Und da die USA der größte Wachstumsmarkt für die Formel 1 ist, müssen alle mitziehen. Miami machte auch nur den Auftakt für die USA-Rennen. In diesem Jahr wird auch noch in Austin, Texas und in Las Vegas gefahren.
Während es laut Schumacher in Austin "wieder anders" werde, "wird die Show noch einmal mehr an Fahrt gewinnen, wenn wir in Las Vegas sind."
Doch solange es nicht überhandnehme, sei das für ihn in Ordnung.
Was den ehemaligen Formel-1-Fahrer aber noch immer besonders stört, sind die Vorkommnisse nach dem eigentlichen Rennen.
Schumacher moderierte gemeinsam mit Peter Hardenacke, dabei standen sie im Fahrerlager in einem Bereich, in dem die Top-3-Teams mit kleinen Fahrzeugen zur Siegerehrung gebracht werden sollten. Damit anschließend ein breiter Weg für die Autos frei ist, ebneten einige Security-Kräfte den Weg. Sie waren dabei wohl nicht gerade zimperlich.
Schon während der Live-Übertragung sagte Schumacher: "Das sind ja Idioten, sorry, also ehrlich." Und auch Moderator Hardenacke fügte hinzu: "Sie sorgen eher für Risiko, als dass sie es beseitigen."
Nun nimmt der 47-Jährige in seiner Sky-Kolumne erneut Bezug auf die Aktion und unterstreicht, dass er weiterhin zu seiner "Idioten"-Bemerkung steht.
Dieses Vorgehen sei laut ihm nicht akzeptabel und man werde sich mit der Formel 1 zu diesem Vorfall, der bei Schumacher für "Kratzer" gesorgt habe, in Verbindung setzen. "Ich erwarte eine Entschuldigung", machte er deutlich. Man habe laut seiner Aussage "zu keiner Zeit im Weg" gestanden.
Zudem fügt er hinzu: "Die Ordner gehen in den USA unverhältnismäßig um. Sie kennen sich nicht aus und wissen nicht, wie das Zusammenspiel in der Formel 1 funktioniert."