Der FC Bayern München konnte am Samstag zwar das Spiel gegen Werder Bremen 2:1 gewinnen, richtig souverän war es allerdings nicht. Borussia Dortmund als direkter Konkurrent lieferte am Sonntag mit dem 6:0 gegen Wolfsburg hingegen eine meisterliche Leistung ab. Obwohl der deutsche Rekordmeister noch an der Tabellenspitze der Bundesliga steht, ist die Stimmung weiter angespannt.
Das bekommen gerade in den vergangenen Wochen auch immer wieder die Klub-Bosse um Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić mit. Auf der Aufsichtsratssitzung nach dem letzten Saison-Spiel gegen Köln am 30. Mai soll daher wohl über die Zukunft der beiden entschieden werden.
Dass die beiden kritisch gesehen werden, machen nun Aussagen der Bayern-Ikonen Sepp Maier und Lothar Matthäus im "Kicker" klar. Besonders Maier hinterfragt dabei die Transferpolitik der vergangenen Jahre.
Klare Worte findet der heute 79-Jährige, wenn es um die Verpflichtungen von Sadio Mané im vergangenen Sommer und Leroy Sané 2020 geht. Maier analysiert knallhart: "Bei Sadio Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt? Nein, die lassen keinen super Spieler ziehen."
Vielmehr sei für ihn der FC Bayern "wieder nicht schlau". Der Klub sei "wieder darauf reingefallen" und habe "Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden." Die Transfers von Mané und Sané gehen in erster Linie auf das Konto von Sportvorstand Salihamidžić. Allerdings kritisiert Maier auch die grundsätzliche Philosophie und hinterfragt, "ob 'Mia san Mia' noch zeitgemäß ist".
Lothar Matthäus gibt dem ehemaligen Nationaltorhüter recht und fordert ebenfalls im "Kicker": "Man muss das 'Mia san Mia' den Spielern vielleicht auch erklären. Die sollen sich nicht nur für das interessieren, was am Monatsende auf dem Konto ist, sondern auch für die Historie des Vereins, die Ikonen."
Sowohl Matthäus als auch Maier nehmen nicht die Namen von Oliver Kahn oder Hasan Salihamidžić in den Mund. Dennoch ist klar: Die Transfers und die Vermittlung des "Mia san Mia"-Gefühls gehört zur Aufgabe der Klubbosse.