Beim Formel-1-Rennen in Singapur am Sonntag war Ferrari der ganz große Gewinner. Als erstes Team überhaupt ist es der Scuderia gelungen, die Dominanz von Red Bull zu brechen und ein Rennen zu gewinnen. Bis dahin konnten die Bullen alle Saisonrennen für sich entscheiden.
Nun gewann aber Polesitter Carlos Sainz im Ferrari das Nacht-Rennen auf dem Marina Bay Street Circuit. Auf den Plätzen folgten Lando Norris im McLaren und Sir Lewis Hamilton im Mercedes. Auch der zweite Ferrari-Mann, Charles Leclerc, wusste zu überzeugen und fuhr als Vierter ins Ziel – und finishte damit immerhin noch einen Platz vor Dauersieger Max Verstappen (Red Bull).
Ein heimlicher Gewinner des 15. Saisonrennens war jedoch ein deutscher Fahrer, der in Singapur gar nicht an den Start gegangen ist: Mick Schumacher. Zumindest, wenn es nach RTL-Experte Felix Görner geht. Der Grund für den Optimismus des Reporters hat jedoch nichts mit Ferrari oder Red Bull zu tun, sondern ist weiter hinten im Starterfeld zu verordnen.
Denn Williams-Fahrer Logan Sargeant machte in Singapur erneut keine gute Figur. Der US-Amerikaner kam auf Platz 14 ins Ziel und krachte während des Rennens ohne Fremdeinwirkung in die Bande. "Sargeant darf sich keinen einzigen weiteren Fehler erlauben. Patzt er auch beim nächsten Rennen in Japan am kommenden Wochenende, dann schlägt die Stunde von Mick Schumacher", urteilt Görner in seiner Kolumne auf sport.de. Der Experte legt sich fest: "Der Deutsche steht einen Schritt vor einem Comeback in der Formel 1".
Das Cockpit bei Williams neben Alexander Albon gilt als letzte Chance für Mick Schumacher, 2024 in der Formel 1 zu fahren. Alle anderen infrage kommenden Plätze sind nämlich bereits vergeben, zudem bezieht Williams seinen Motor von Mercedes, wo Mick Schumacher aktuell Reservefahrer ist. Mercedes-Boss Toto Wolff, der ein Förderer des Deutschen ist, könnte also seine Beziehungen spielen lassen und Mick womöglich noch in der laufenden Saison bei Williams unterbringen.
Ein anderer deutscher TV-Experte und Kolumnist, Timo Glock, sieht die nahe Zukunft von Mick Schumacher allerdings nicht ganz so rosig. "Momentan sehe ich das noch nicht, dass sich da eine Chance für Mick Schumacher auftun könnte", schreibt Glock in seiner Kolumne bei Sky. Der Ex-Rennfahrer verweist darauf, dass Sargeant "wahrscheinlich gewisse Geldgeber" mitbringe, "da muss Williams auch ein bisschen drauf achten".
Bei Alpha Tauri deutet sich derweil eine Fahrer-Entscheidung an. Dort überzeugt nämlich Ersatzmann Liam Lawson auf ganzer Linie. Der Neuseeländer ersetzt aktuell den an der Hand verletzten Daniel Ricciardo und fuhr in Singapur erstmals in unter die ersten Zehn. Schon in den beiden vorangegangenen Rennen wusste der 21-Jährige zu überzeugen.
CEO Peter Bayer erklärte nun, dass sich Alpha Tauri bereits in Gesprächen mit Lawson und seinem Management befindet. "Liam hat sich mit dieser Leistung den Stammplatz in der Gruppe gesichert und wer nächstes Jahr im Auto sitzen wird, das sehen wir in den nächsten Tagen", sagte Bayer gegenüber Sky.