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Ärger um Andreas Rettig: DFB-Boss schießt gegen Karl-Heinz Rummenigge zurück

18.09.2023, Hessen, Frankfurt/M.: DFB-Präsident Bernd Neuendorf stellt in einer Pressekonferenz Andreas Rettig (r) als neuen Geschäftsführer Sport vor. Foto: Thomas Frey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Andreas Rettig (r.) ist der neue Geschäftsführer Sport des Deutschen Fußball-Bundes.Bild: dpa / Thomas Frey
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Ärger um Rettig: DFB-Boss schießt gegen Rummenigge zurück

18.09.2023, 15:33
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Als der Deutsche Fußball-Bund am Freitag verkündet hat, dass Andreas Rettig die Rolle des Geschäftsführers Sport übernimmt, war die Überraschung groß. Anders als bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer gab es rund um die Neubesetzung des Postens in der Führungsriege praktisch gar keine Berichte. Infolge der Verkündung dann jedoch umso mehr, denn nicht nur die Öffentlichkeit zeigte sich überrascht.

So meldeten sich mit Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff auch zwei Herren aus der Taskforce des DFB. In einem gemeinsamen Schreiben beschwerte sich das Duo am Sonntag, von Rettigs Installation lediglich "durch die Medien erfahren" zu haben.

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Sie seien nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können, beschwerte sich Rummenigge. In der Konsequenz traten beide mit sofortiger Wirkung zurück.

Am Montag nun wurde Rettig im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell als neuer Geschäftsführer vorgestellt. Dabei durfte er vorwiegend Fragen zum Rücktritt des Duos beantworten. "Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich nicht unbedingt der Wunschkandidat des FC Bayern war", merkte der 60-Jährige an.

Vor DFB-Verkündung: Rettig suchte Kontakt zu Rummenigge und Hoeneß

Noch vor der Verkündung am Freitag habe er versucht, Uli Hoeneß und Rummenigge telefonisch zu erreichen: "Ich weiß um das belastete Verhältnis", erklärt er. Die Wogen ließen sich vorerst nicht glätten, denn die Bayern-Bosse gingen nicht ans Telefon. Rettig hinterließ zwar eine Nachricht auf der Mailbox und versuchte sein Glück auch per SMS, eine Antwort erhielt er aber nicht.

Deutlichere Worte in Richtung Rummenigge und Mintzlaff fand indes DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Diese Taskforce wurde einberufen, um zu beraten. Diese Entscheidungskompetenzen hat sie nie gehabt", stellte der 62-Jährige klar: "Es hat in diesem Gremium nicht ein einziges Mal den Wunsch gegeben, über die Geschäftsführung Sport zu sprechen."

Trotz des Knalls zeigten sich beide DFB-Vertreter aber bemüht, zeitnah wieder einen besseren Kontakt zu pflegen. "Wir haben hier sicherlich eine Differenz. Wir wollten aus Differenzen aber keine Fronten entstehen lassen. Wir wollen weiterhin im Gespräch bleiben, ich werde von beiden weiterhin den Rat einholen", kündigte Neuendorf an.

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Karl-Heinz Rummenigge hat sich geräuschvoll vom DFB verabschiedet.Bild: dpa / David Inderlied

Das zurückgetretene Duo ist schließlich weiterhin durchaus wichtig für den deutschen Fußball. Rummenigge ist Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern, Mintzlaff bekleidet denselben Posten bei RasenBallsport Leipzig. "Eine persönliche Animosität darf nicht dazu führen, dass man wichtige Protagonisten verliert. Das würde ich sehr bedauern", unterstrich auch Rettig.

Gerade den FC Bayern werde man beim DFB brauchen, "es ist der bedeutendste Klub Deutschlands". Und sowieso sollten alle, "die es mit dem deutschen Fußball gut meinen, nun um Ruhe bemüht sein".

Bundestrainer-Suche: DFB-Boss gibt Update

Das nahm sich Neuendorf auch bei den Nachfragen zur Bundestrainer-Suche zu Herzen. Allzu viel wollte er nicht auspacken, verkündete so lediglich, dass man "einen deutlichen Schritt weiter" sei, als man dies nach dem Schlusspfiff des Frankreich-Spiels gewesen war.

Das Trainerprofil sei geklärt, in den Gesprächen gehe es nun um die Vertragslänge und die Finanzierbarkeit. Bis zur USA-Reise, zu der die Nationalmannschaft am 9. Oktober aufbricht, soll Klarheit herrschen. Womöglich sind Rettig und Rummenigge bis dahin auch ein Stück weiter gekommen.

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