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Als die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagabend Vizeweltmeister Frankreich mit 2:1 geschlagen hat, saß mit Rudi Völler eine Interimslösung auf der Bank. Der DFB-Sportdirektor machte vor und nach dem Spiel deutlich, dass es eine einmalige Rückkehr auf die Trainerbank gewesen sein soll.
Daran konnten offenbar auch die Fans nichts ändern, die "Tante Käthe" erst im Stadion besangen und anschließend auch auf X (ehemals Twitter) feierten. So sucht der DFB derzeit nach einer externen Lösung, dabei deutet alles auf Julian Nagelsmann hin.
Der im März vom FC Bayern beurlaubte Übungsleiter hat in München zwar noch einen Vertrag bis 2026, Uli Hoeneß verkündete kürzlich aber bereits, ihm keine Steine in den Weg zu legen. Folglich sieht es so aus, als habe der DFB freie Bahn. Deshalb hat Völler laut "Bild" Kontakt zu Volker Struth, dem Berater von Julian Nagelsmann, aufgenommen.
Im Bild-Podcast "Bayern Insider" legte Tobias Altschäffl, Reporter der Bild, nun weitere Details bezüglich der Verhandlungen zwischen dem DFB und Nagelsmann offen. So berichtet er, dass beim Verband "manche Mitarbeiter schon weiter sind. Da sind sich einige sicher, dass er zugesagt hat". Nach Informationen des Reporters seien die Gespräche aber noch nicht ganz so weit: "Man muss sich noch einigen."
Hier siehst du im Video: Thomas Tuchel positioniert sich in der Bundestrainer-Debatte:
Dabei geht es einerseits um das Finanzielle, so soll Bayerns Ex-Coach in München etwa 6,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Fordert er vom DFB eine ähnliche Summe, müsste sich der Verband gewaltig strecken. Schließlich gilt es bis zum nächsten Sommer auch Hansi Flick, dem noch 4,5 Millionen Euro zustehen sollen, sowie seinem Trainerteam das Gehalt weiterzubezahlen.
Mit welchen Vorstellungen Nagelsmann in die Verhandlungen gegangen ist, ist bis dato noch unklar. Laut Altschäffl hat der DFB dafür umso klarere Vorstellungen: "Der Wunsch des DFB ist, dass der Vertrag nicht nur bis zur EM läuft, sondern langfristig, also über das Turnierende hinaus."
Nach Jahren der Unruhe mitsamt der allerersten Trainerentlassung in der langen DFB-Geschichte will der Verband endlich wieder Ruhe einkehren lassen. Der Wunsch nach einer langfristigen Lösung auf der Trainerbank ist die logische Konsequenz, zumal mit Nagelsmann kein unbeschriebenes Blatt käme.
Fraglich ist allerdings, ob sich der 36-Jährige derart früh in seiner Trainerkarriere über einen langen Zeitraum an einen Verband binden möchte. "Ich glaube, dass er lieber die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft will und braucht", ordnete Lothar Matthäus dies gegenüber der "Bild" schon im Juni ein.
Ob Nagelsmann den Posten des Bundestrainers übernimmt, dürfte sich innerhalb der nächsten drei Wochen klären. Dann steht nämlich die nächste Länderspielpause an.
