Mick Schumacher bleibt nun doch weiterhin Teil der Formel 1: Am Donnerstag verkündete der 23-Jährige, dass er einen Vertrag als Ersatzfahrer bei Mercedes abgeschlossen habe. Nach einer schwachen Leistung in der vergangenen Saison hatte sein damaliger Rennstall Haas den Vertrag mit Schumacher nicht verlängert. An seiner Stelle wurde Nico Hülkenberg engagiert.
Eine Zeit lang war die Zukunft in der Formel 1 für Mick Schumacher ungewiss. Damit ist nun Schluss: Am Donnerstag verkündeten Schumacher und Mercedes-Chef Toto Wolff, dass der Deal offiziell ist. Diese Zusammenarbeit hat für viele Formel-1-Fans und sicher auch für Mick Schumacher selbst eine emotionale Bedeutung: Michael Schumacher ist selbst viele Jahre für Mercedes gefahren, hat seine Rennsport-Karriere dort im Sportwagen begonnen und in der Formel 1 beendet.
In der offiziellen Mitteilung von Mercedes wird Mick zitiert: "Die Formel 1 ist eine faszinierende Welt, in der man nie aufhört zu lernen. Ich freue mich darauf, noch mehr Wissen aufzusaugen und alles zum Wohle des Mercedes-Teams zu geben." Als Ersatz- beziehungsweise Testfahrer wird es für ihn in der kommenden Saison weniger auf die Rennstrecke und mehr in die technische Entwicklung gehen.
Mick Schumacher habe bereits in der Vergangenheit durch "sein technisches Feedback und seine Arbeitsmoral beeindruckt", wie das Werksteam bei Mercedes mitteilte. Aus diesem Grund soll Schumacher auch in die Entwicklung des W14-Rennwagens beteiligt werden, der in der Saison 2023 zum Einsatz kommen soll. Dabei wird er unter anderem Fahrten im Simulator im Mercedes-Werk im englischen Brackley absolvieren.
Auch wenn Schumacher nicht als Stammfahrer zum Einsatz kommen wird, freue er sich laut Pressemitteilung auf sein Engagement bei Mercedes: "Ich werde alles geben, um zur Performance des Teams beizutragen. Ich betrachte dies als eine Art Neuanfang und bin Toto und allen Beteiligten sehr dankbar für das Vertrauen, das sie in mich setzen."
Die Hauptsache für Schumacher dürften jedoch nicht die Fahrten im Simulator sein, sondern die Tatsache, dass er bei allen 23 Grand-Prix-Wochenenden der kommenden Saison dabei sein wird. Als Drittfahrer ist es zudem wahrscheinlich, dass er auch bei den Freitrainings an seiner Fahrpraxis im Silberpfeil arbeiten kann. Mehr als die Drittbesetzung kann sich Mick Schumacher bei Mercedes jedoch vorerst vermutlich nicht erhoffen: Der 37-jährige Lewis Hamilton möchte noch einige Jahre fahren und der 24-jährige George Russell steht ebenfalls erst am Anfang seiner Karriere bei Mercedes.
Ein anderer Formel-1-Fahrer hat in der jüngeren Vergangenheit bereits gezeigt, dass eine Übergangssaison als Ersatzfahrer kein Karriereende bedeuten muss. Esteban Ocon hatte 2018 seinen Sitz im Cockpit von Racing Point verloren. Auch er wurde, wie nun Mick Schumacher, zum Ersatzfahrer bei Mercedes. Neben der Rennstrecke knüpfte er während der folgenden Saison Kontakte und stieg ein Jahr später bei Renault als Stammfahrer ein, wo er seitdem einige Erfolge feiern konnte.
Auch wenn Schumacher nach der Saison also nicht von Mercedes übernommen wird, was zurzeit ohnehin unwahrscheinlich scheint, wird womöglich ein Cockpitplatz bei einem anderen Rennstall frei. Dadurch, dass Mick während der Saison präsent bleiben und als Testfahrer an seinen Fähigkeiten weiterarbeiten wird, hat er gute Chancen, dass 2023 eine Übergangssaison für ihn bleiben könnte.
Mick Schumacher verkündete das Engagement bei Mercedes mit gleich drei Instagram-Posts. In einem Video-Beitrag meldet sich der 23-Jährige selbst zu Wort und sagt: "Endlich ist es offiziell, ich trete dem Team Mercedes für die Saison 2023 bei. Ich freue mich sehr darauf."
Sein neuer Teamkollege, siebenfacher Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton, kommentierte unter dem Video-Post: "Willkommen in der Familie, Mick". Auch die Formel-1-Fans sind begeistert. Unter dem Beitrag, der bereits über eine halbe Million Likes erhielt, schrieb ein Instagram-Nutzer: "Er hat es verdient, ich freue mich so für dich, Mick."
Bei vielen Kommentaren schwingt auch Kritik gegenüber Schumachers ehemaligem Rennstall Haas mit. Ein Nutzer schreibt beispielsweise: "Wenigstens kennt Mercedes seinen Wert." Ein anderer Instagram-User kommentiert mit einem Seitenhieb auf Haas: "Endlich arbeitet Mick für einen kompetenten Chef." Auch ein anderer Fan findet: "Er sieht so glücklich aus! Haas hat ihn schlecht behandelt. Mercedes wird auf ihn aufpassen."