Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat auch Auswirkungen auf Mick Schumacher und sein Haas-Team.
Bei den Testfahrten in Barcelona in den vergangenen Tagen war auf den Autos des amerikanischen Rennstalls keine Werbung des Hauptsponsors "Uralkali" zu sehen. Stattdessen fuhren Mick Schumacher und sein Teamkollege Nikita Mazepin in weiß lackierten Autos auf der Strecke in Katalonien.
Das Problem: das Bergbauunternehmen Uralkali ist einer der wichtigsten Sponsoren des Teams und einer der Miteigentürmer ist Dmitri Mazepin. Er ist der Vater von Micks Teamkollegen. Unklar ist, ob die beiden auch noch zum Saisonstart am 20. März in Bahrain Teil des Teams sind.
"Wir müssen nun entscheiden, wie das alles weitergeht – mit dem Sponsor und auch mit Nikita Mazepin", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner am Rande der Testtage.
Neben dem Schriftzug auf den Autos wurde auch in der Boxengasse und auf den Trucks jeglicher Verweis auf das russische Unternehmen entfernt. Und auch Mick überklebte am letzten Testtag den Sponsorennamen auf seinem Rennanzug.
Der Sohn von Rennfahrerlegende Michael sagte bei Instagram, dass die Situation in der Ukraine "herzzerreißend" sei. "Dies hätte niemals der Fall sein dürfen und ich bete dafür, dass diese unnötigen Gewalttaten stoppen."
Teamchef Steiner versicherte zudem bereits, dass Haas auch ohne das Sponsoring-Geld des russischen Unternehmens überleben könnte. "Wir sind finanziell breit genug aufgestellt, um diese Saison durchzustehen."
Mazepin äußerte sich am Rande der Testfahrten auch auf keiner Presserunde, sondern lediglich über Instagram.
"An meine Fans und Follower – das sind schwierige Zeiten, und ich habe nicht die Zügel in der Hand, was gesagt oder getan wird. Ich will mich darauf konzentrieren, was ich selber kontrollieren kann, indem ich hart arbeite und für das Haas-Team mein Bestes gebe."
Konkrete Ideen, wer kurzfristig Nachfolger des 22-Jährigen werden könnte, gibt es auch schon. Pietro Fittipaldi, aktuell noch Ersatzfahrer bei Haas, ist die wahrscheinlichste Lösung. "Er ist schon seit ein paar Jahren bei uns, und dann würden wir sehen, was wir als Nächstes tun", kommentierte Teamchef Steiner. Er sei geeignet, "um von einem auf den anderen Tag in ein Auto zu springen."
Eine weitere Lösung könnte Antonio Giovinazzi, der die Formel 1 seit fünf Jahren sehr gut kennt, sein. Zunächst absolvierte er als Ersatzfahrer für Sauber 2017 zwei Rennen, ehe er von 2019 bis 2021 ein Cockpit bei Alfa Romeo hatte.
Seit der Saison 2021/22 fährt der Italiener in der Formel E für das Dragon/Penske Autosport-Team und ist wie Mick Ersatzfahrer für Ferrari. Und vielleicht sind beide demnächst auch Teamkollegen.
(lgr)