Hat Max Verstappen eine Klausel in seinem Vertrag, die es ihm erlaubt, Red Bull Racing zu verlassen, wenn Sportberater Helmut Marko geht? Auch wenn es – wie bei Vertragsdetails üblich – keine offizielle Bestätigung vonseiten der Beteiligten gibt, haben zahlreiche internationale Medien über die Klausel berichtet.
Marko, der das Team gemeinsam mit Red-Bull-Patron Dietrich Mateschitz aufgebaut hat und heute noch als Sportberater im Hintergrund die Fäden zieht, gilt als Mentor, Wegbereiter und wichtigster Verbündeter von Verstappen.
"Ich habe immer klar gesagt, dass er bleiben muss, ich kann ohne ihn nicht weitermachen", hatte Verstappen Anfang März nach dem Qualifying in Saudi-Arabien zur Causa Helmut Marko gesagt.
Der mächtige Österreicher stand zu diesem Zeitpunkt vor dem Aus, weil er intern auf die Entlassung von Teamchef Christian Horner gedrängt haben soll. Horner wird vorgeworfen, sich gegenüber einer Mitarbeiterin übergriffig verhalten zu haben.
Ein Bericht nährt nun jedoch Zweifel an einer der angeblichen "Helmut-Marko-Klausel" im Vertrag von Max Verstappen.
Laut der britischen Zeitung "Telegraph" gibt es bei Red Bull intern rechtliche Zweifel an eben jener Klausel. Demnach habe Marko den Zusatz in Verstappens Vertrag höchstpersönlich verankern lassen, ohne die anderen Führungskräfte darüber zu informieren. Es heißt, niemand außer ihm und der Verstappen-Seite habe von der Klausel gewusst.
Laut "Telegraph" sind die thailändischen Mehrheitseigner rund um den Milliardär Chalerm Yoodivhya bereit, die Rechtmäßigkeit von Verstappens Vertrag prüfen zu lassen, falls dieser einen Abgang forcieren will. Angeblich wollen sie so Verstappens Drohung als "Bluff" auffliegen zu lassen.
Denn eigentlich ist der Niederländer vertraglich noch bis Ende 2028 an die Bullen gebunden. Vor allem Erzrivale Mercedes hatte Interesse an einer Verpflichtung Verstappens angemeldet: Die Silberpfeile suchen einen Nachfolger für Lewis Hamilton, der nach der Saison zu Ferrari wechselt. Aber auch Aston Martin werden gute Chancen auf einen Transfer von Dreifach-Weltmeister Max Verstappen zugerechnet.
Falls es das Verstappen-Lager auf eine Konfrontation ankommen lassen und einen Weggang von Red Bull provozieren sollte – angeblich trauen sie Mercedes eher zu, sich 2026 gut auf das neue F1-Reglement einzustellen – sieht zumindest Christian Horner den Fahrer am längeren Hebel.
"Es ist wie mit allem im Leben: Man kann niemanden dazu zwingen, irgendwo zu sein, nur weil es ein Stück Papier gibt", zitierte "Autosport" Horner. "Wenn jemand nicht in diesem Team arbeiten will, dann werden wir niemanden gegen seinen Willen zwingen, hier zu arbeiten", sagte der Teamchef weiter.