Max Verstappen ist einfach nicht aufzuhalten: Obwohl sein Team Red Bull beim dritten Rennwochenende der Saison in Melbourne zunächst wenig souverän gewirkt hatte, lieferte der amtierende F1-Champion am Samstag ab: Vor Ferrari-Pilot Carlos Sainz und Teamkollege Sergio Pérez schnappte sich Verstappen im Qualifying den ersten Startplatz für das Rennen am Sonntag (5 Uhr MEZ bei Sky).
Wenn Verstappen dann beim Grand Prix von Australien seinen saisonübergreifend zehnten Sieg in Folge anpeilt, startet der einzige deutsche Fahrer im Feld, Nico Hülkenberg, vom 16. Platz aus. Für den Haas-Fahrer, der eigentlich als einer der besten Qualifyer gilt, war der Samstag in Melbourne ein Tag zum Vergessen. "Meine Runde war nicht gut", räumte er ein und hielt konsterniert fest: "Wir sind nicht schnell genug."
Für "Hulk" ist das jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn nicht nur die fehlende Pace des Haas-Boliden war Grund für sein schlechtes Abschneiden, auch Red Bulls Fahrer Sergio Pérez trifft eine klare Mitschuld.
Denn der Mexikaner behinderte Hülkenberg, als sich dieser gerade auf einer schnellen Runde befand. Weil Pérez nicht rechtzeitig Platz machte, verlor der deutsche Rennfahrer einige Zehntelsekunden, die ihn möglicherweise in die nächste Qualifyingrunde gebracht hätten.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht", sagte Hülkenberg zu der Frage, ob seine Runde für den Einzug in Q2 gereicht hätte, wenn ihm Pérez nicht im Weg gestanden hätte. "Vielleicht, denn auf dieser Runde war mein erster Sektor eine 17.9 und das hat mich ein paar Zehntel gekostet. Das muss ich mir noch einmal anschauen. Ich glaube, er hat mexikanisches Siesta gemacht."
Zu der Frage, ob sich die Regelhüter:innen vom Weltverband FIA solche Szenen genauer anschauen sollten, sagte Hülkenberg: "Wir sind jetzt so schnell in Kurve 12 und wenn man nicht aufpasst, passiert das dort sehr schnell. So etwas darf natürlich nicht passieren."
Dieser Ansicht sind auch die Rennkommissare: Nach einer Sichtung des Vorfalls ist Pérez nachträglich für sein Verhalten bestraft worden. Der Red-Bull-Fahrer wird in der Startaufstellung für das Rennen am Sonntag um drei Plätze nach hinten versetzt und nimmt den Grand Prix nun von Startplatz sechs in Angriff.
Zur Begründung der Entscheidung heißt es: "Hülkenberg war auf einer schnellen Runde, als er sich Kurve 13 näherte. Pérez, der auf einer Outlap war, befand sich am Scheitelpunkt der Kurve und Hülkenberg musste die Ideallinie verlassen, um ihn zu umfahren. Hülkenberg war gezwungen, in dieser Kurve früh vom Gas zu gehen und früh zu bremsen."
Pérez war von seinem Team nicht per Funk über den sich nähernden Hülkenberg informiert worden.