Eigentlich hatte Mick Schumacher nach dem ersten Q3-Einzug seiner Formel-1-Karriere eine gute Ausgangslage im Qualifying beim Rennen in Spanien. Offensichtlich konnte der Haas-Pilot diese aber nicht wie gewünscht nutzen. Dass es am Ende in Barcelona nicht für seine ersten Formel-1-Punkte gereicht hat, führt Schumacher auf eine schlechte Strategie zurück. Er äußert Kritik gegen das Haas-Team.
Obwohl er am Start noch von Platz zehn auf die sechste Position vorfahren konnte, fiel er im Verlauf des Rennens immer weiter zurück und landete am Ende auf Platz 14. Nach dem Reinfall-Rennen twitterte der Haas-Pilot: "Nicht unser Tag, Gary ..."
Mick Schumacher fuhr in Barcelona die Zwei-Stopp-Strategie, auf die sonst nur wenige Teams setzten. Nur Sebastian Vettel, Valtteri Bottas und sein Teamkollege Kevin Magnussen setzten ebenfalls darauf. Außer Bottas konnte keiner dieser Fahrer in die Top 10 fahren.
Die Folge der Strategie: Mit Medium-Reifen fuhr Schumacher ganze 35 Runden auf seinem letzten Stint – der längste Stint von allen Fahrern auf einem Reifensatz in Barcelona gefahren. Und das bei enorm hohen Temperaturen von 34 Grad im Schatten.
Grund genug für den Haas-Fahrer, an der Strategie des Teams zu zweifeln: "Ich glaube, dass es daran gelegen hat, dass wir jetzt nicht in den Punkten sind. Die Strategie war dann doch etwas anders als vorhergesehen." Er erhofft sich eine gute Fehleranalyse des Haas-Teams.
Nun müsste das Team "einfach schauen, wie wir zu so einer Strategie gekommen sind und warum wir dann nicht darauf reagiert haben", so Schumacher. Im Endeffekt sei man im Nachhinein immer schlauer. Trotz der Niederlage zeigt sich der Formel-1-Fahrer optimistisch: "Deshalb werden wir da als Team dran arbeiten und schauen, was wir verbessern können."
"Nach der sehr guten ersten Runde waren die Hoffnungen dann doch sehr groß", zeigt er sich enttäuscht. "Aber, dann nach der dritten Runde ging schon das Gefühl los: 'Oh, das könnte doch schwierig werden.'"
Sky-Experte Timo Glock äußerte sich ebenfalls über die Hitze-Belastung für die Technik während des Rennens in Spanien: "Das ist eine Strecke, die die Schwächen von so einem Auto aufzeigt. Bei den Temperaturen beansprucht das Auto die Reifen einfach zu sehr, speziell im letzten Sektor."
Er ist überzeugt: Bei Haas sei nicht genügend Anpressdruck da. Gerade im Vergleich mit Ferrari werde dieser Unterschied klar. Ferrari konnte früh im Rennen "sehr lange eine gute Pace gehen". Glock mutmaßt: "Vielleicht ist das Auto auch mechanisch zu hart mit dem Reifen, wodurch er natürlich schneller kaputt geht“, erklärt Glock.
Diesen Eindruck hatte auch Haas-Pilot Schumacher: "Die Reifen haben nicht so lange gehalten, wie wir erwartet hatten". Dann sei die falsche Entscheidung getroffen worden, "Plan A beizubehalten und nicht auf eine Drei-Stopp-Strategie zu gehen."
Außerdem sei einer seiner Boxenstopps nicht optimal abgelaufen, was noch erschwerend hinzu gekommen sei. "Der Start hat ja noch eine Menge Spaß gemacht, aber dann war es frustrierend, dass wir nicht die Pace hatten, vorne zu bleiben."
Für das kommende Rennwochenende in Monaco zeigt sich der Haa-Pilot optimistisch. Dann erhofft er sich endlich seine ersten Punkte in der Formel 1. Außerdem zeigt er sich überzeugt von der Stärke der Haas-Fahrzeugs: "Unser Auto ist selbst ohne Upgrades immer noch sehr stark, speziell in der Qualifying-Performance, was in Monaco letztendlich zählt."
Monaco und Schumacher kommen offenbar gut klar. Dort habe er sich vergangenes Jahr bereits sehr wohlgefühlt, "obwohl ich leider kein Qualifying gefahren habe". Schumacher jedenfalls gibt sich kampfbereit: "Hoffentlich ist es dieses Jahr besser und wir können unsere Performance dann auch zeigen".