In der Formel 1 steht aktuell ein Generationenwechsel an. Junge, aufstrebende Fahrer wie George Russell, Charles Leclerc und Lando Norris besetzen die Cockpits der Top-Teams, altgediente Piloten wie Sebastian Vettel und Valtteri Bottas sind in die zweite Reihe gerutscht.
Der einzige "alte Hase", der immer noch vorne mitfährt, ist Mercedes-Star Lewis Hamilton. Der 37-Jährige stand in dieser Saison schon fünfmal auf dem Podium. Einen ersten Platz konnte der Dauersieger der vergangenen Jahre jedoch noch nicht einfahren.
Für den erfolgreichsten Formel-1-Fahrer (sieben Weltmeistertitel und 103 Rennsiege) ein ungewohntes Gefühl. Seit seinem Debüt 2007 konnte er in jedem Jahr mindestens ein Rennen gewinnen. In der aktuellen Saison hatte Hamilton jedoch lange kein konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung.
Darum und weil der Brite in der Formel 1 längst alles gewonnen hat, hatten sich die Spekulationen um einen baldigen Rücktritt zuletzt gehäuft. Gegenüber dem Magazin "Vanity Fair" hat Hamilton jetzt aber betont, dass er "immer noch auf einer Mission" sei. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht an eine Verlängerung gedacht habe."
Trotz der sportlichen Probleme in diesem Jahr, sei seine Liebe für das Rennfahren ungebrochen. "Ich werde immer noch dadurch herausgefordert. Also habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass ich es bald aufgeben muss."
Im Gegenteil: Hamilton bezeugte in dem Interview, dass er sich durch die ungewohnte Talsohle seines Teams nach den Regeländerungen 2022 sogar angestachelt fühle. "Ich denke darüber nach, wie ich das Auto verbessern kann, welche Schritte wir unternehmen müssen, damit das Team wieder gewinnt, wie der Fahrplan aussieht, um eine weitere Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagte der Mercedes-Pilot.
Nach dem unglücklich verlorenen Titelkampf der vergangenen Saison, in der ihm Red-Bull-Pilot Max Verstappen in der letzten Runde des letzten Rennens noch den Titel entriss, habe er ans Aufhören gedacht, gestand Hamilton. Doch die Enttäuschung sei inzwischen verarbeitet, sein Blick richte sich nach vorne.
Auch der Rücktritt seines langjährigen Weggefährten, Konkurrenten und Freundes Sebastian Vettel ändere nichts an seinen Zukunftsplänen. Es sei aber "ein Wink, dass ich mich in diesem Teil meiner Karriere befinde, in dem Menschen, die so lange mit mir Rennen gefahren sind, anfangen aufzuhören."
(nik)