Schaut man sich die Liste der vergangenen Formel-1-Weltmeister an, wird klar, dass Lewis Hamilton und Max Verstappen in den letzten Jahren den Ton in der Königsklasse des Motorsports angegeben haben. Verstappen wurde in den vergangenen beiden Jahren Weltmeister und auch sein dritter Titel in Folge ist ihm eigentlich nicht mehr zu nehmen.
Davor entschied Hamilton vier Mal nacheinander die Rennserie für sich. Chronisten müssen bis 2016 zurückgehen, um einen anderen Weltmeister als einen der beiden zu finden. Damals setzte sich Nico Rosberg knapp mit fünf Punkten Vorsprung gegen seinen damaligen Mercedes-Teamkollegen Hamilton durch, der wiederum die zwei Jahre zuvor für sich entschieden hatte.
Es könnte also davon ausgegangen werden, dass Verstappen und Hamilton aktuell die wohl besten Fahrer im Feld sind. Der spanische Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso stichelt nun aber gegen die beiden Matadoren der letzten Jahre und bezweifelt den großen Einfluss der beiden auf den Erfolg.
Der 42-Jährige erklärte gegenüber der spanischen Zeitung "Marca", dass die beiden vor allem "Glück" gehabt hätten. Er erklärt seine Aussage so: "Als Hamilton zu Mercedes ging, hat er nichts aufgebaut, um Champion zu werden. Es war lediglich eine Änderung des Reglements, die alles in der Startaufstellung veränderte und Mercedes an die Spitze brachte."
Hamilton wechselte 2013 von McLaren zu Mercedes, für die Saison 2014 wurden die Hybridmotoren eingeführt. Seitdem dominierte Mercedes sieben Jahre am Stück, bis es zu weiteren Regeländerungen kam, unter anderem 2021 am Unterboden. Darunter wiederum litt Mercedes und Red Bull wurde stärker.
"Als Verstappen zu Toro Rosso und Red Bull kam, gewann Hamilton immer noch alles. Red Bull ist nicht seinetwegen ein Siegerteam, es ist nur so, dass eine weitere Regeländerung im Jahr 2021 dazu geführt hat, dass sie jetzt jedes Rennen gewinnen", stichelt Alonso auch gegen Verstappen. Für das Jahr 2022 gab es weitere Regeländerungen, die vom Motorsport-Magazin sogar als "Revolution" bezeichnet wurden. Sie spielten Red Bull weiter in die Karten, da der Niederländer sehr souverän im letzten Jahr die Meisterschaft gewann.
Alonso, der 2005 und 2006 im unterlegenen Renault Michael Schumacher zwei Mal den WM-Titel abluchste, stellt gegenüber der spanischen Zeitung den Einfluss der Fahrer auf das Rennergebnis heraus: "Die Formel 1 ist ein Sport, in dem technische Entscheidungen, Vorschriften oder die Inspiration der Konstrukteure einen größeren Unterschied machen als dein Beitrag, deine Kommentare, deine Persönlichkeit oder dein Fahrstil."
Laut Alonso müsse man "zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein". Klar ist aber auch, selbst wenn ein Fahrer im besten Auto sitzt, hat er mit seinem Teamkollegen einen Fahrer im Gesamtklassement, der die gleichen Voraussetzungen hat. Sowohl Hamilton als auch Verstappen haben sich dort meistens durchgesetzt und dadurch die Titel gewonnen.