Mick Schumacher kommt aus den Schlagzeilen in der Motorsport-Szene aktuell nicht heraus. Erfreulich waren die jüngsten Meldungen für den Haas-Fahrer allerdings nicht. Immer wieder Thema: seine Unfälle und Null-Punkte-Serie. Es hagelte Kritik. Auch Teamchef Günther Steiner hatte mit kritischen Ansagen diese Debatten befeuert. Nun bezieht auch Schumacher selbst Stellung.
Der Druck auf Mick Schumacher ist groß. Deutsche Formel-1-Fans haben immer noch die Hoffnung, dass er endlich seine ersten WM-Punkte holt. Nach seiner ordentlichen Rookie-Saison bleiben diese nun jedoch aus. Stattdessen sorgten seine Crashs in Jeddah und Monte Carlo für Aufsehen. Auch in Baku konnte er keine Punkte abstauben, was jedoch vor allem an der unzuverlässigen Technik lag.
Einige Kritiker glauben, dass Günther Steiner eine Mitschuld daran trägt, dass es bei dem 23-Jährigen aktuell läuft, wie es eben läuft. Der Vorwurf: Neben all den Erwartungen von außen übe auch der Teamchef zu viel Druck auf den Sportler aus. Die Unterstützung für seinen Schützling fehle.
Micks Onkel und ehemaliger Rennfahrer Ralf Schumacher beschrieb Steiner zuletzt so: "Steiners Art macht es den Piloten schwer. Er hat einen extrem autoritären Führungsstil, den ich noch aus meiner aktiven Formel-1-Zeit kenne. Der ist aber heute nicht mehr zeitgemäß."
Steiner zeigte sich verwundert über diese Vorwürfe: "Warum sollte ich Mick nicht unterstützen? Er ist Teil des Teams. Das macht doch keinen Sinn." Es sei selbstverständlich, dass er sich einen erfolgreichen Mick wünsche. Der Team-Chef kritisiert gegenüber "auto motor und sport" außerdem die negative Berichterstattung: "Jetzt wurde groß aufgeblasen, dass wir angeblich nicht miteinander reden. Da lachen wir inzwischen nur noch drüber. Offenbar weiß es jeder besser als wir."
Stattdessen zeigt sich der Südtiroler verständnisvoll: "Es ist keine leichte Situation für ihn. Nach dem Crash von Monte Carlo kamen die Rennen in Baku und Montreal." Das Beste, was er bei diesen Rennen tun könne, sei, nicht noch mehr zu beschädigen. Günther gibt sich optimistisch: "Ich hoffe, dass er dann auf den Strecken stark zurückkommt, die bei der Suche der Limits etwas mehr Platz bieten."
Auch Mick Schumacher entkräftet diese Vorwürfe: "Den einzigen Druck, den ich aushalten muss, mache ich mir selbst." Auch die Kritik der fehlenden Unterstützung versuchte der Pilot zu dämpfen: "Ich weiß, dass mich das Team komplett unterstützt. Wir wachsen durch solche Situationen sogar noch näher zusammen." Entgegen der Vorwürfe habe sich Schumacher von Steiner immer unterstützt gefühlt. "Er pusht mich jedes Mal. Und das ist es auch, was ich von einem Teamchef möchte."
"Ich genieße diese Situation sogar auf eine Art", verrät der Formel-1-Profi. Statt sich unterkriegen zu lassen, zeigt er sich optimistisch: "Damit musste ich ja auch schon früher umgehen. Und am Ende ging es meistens erfolgreich aus."
(ast)