Max Verstappen streckte immer wieder vier Finger in die Kameras. Während Las Vegas mit einem Mega-Feuerwerk die WM-Party einläutete, gönnte sich der alte und neue Formel-1-Weltmeister schon die ersten Biere. "Ich muss nicht mehr fahren", sagte er lachend. Verstappens Intimus Helmut Marko kündigte an: "Wir wären nicht Red Bull und wir wären nicht in Las Vegas, wenn wir jetzt ins Bett gingen."
2021, 2022, 2023 und nun wieder: Verstappen ist der Champion. Mit dem vierten Triumph zwei Rennen vor dem Ende einer auch von Skandalen, Machtkämpfen und sportlichen Rückschlägen geprägten Red-Bull-Saison, gehört Verstappen jetzt zu den sechs erfolgreichsten Piloten der Formel-1-Geschichte. "Oh, mein Gott. Was für eine Saison", funkte er noch aus dem Auto seinem Team.
Verstappen zog mit Sebastian Vettel, der von 2010 bis 2013 ebenfalls viermal nacheinander im Red Bull triumphiert hatte, und Alain Prost gleich. Er hat nun nur noch die Rekordchampions Michael Schumacher und Lewis Hamilton (jeweils sieben) sowie Juan-Manuel Fangio (fünf) in der ewigen Bestenliste vor sich. Verstappen stehe "im Pantheon der unsterblichen Rennfahrer", schrieb der britische "Guardian" voller Anerkennung.
Kein Wunder also, dass der Niederländer diesen Erfolg richtig auskosten, richtig feiern wollte. Und das hat er auch noch unmittelbar nach dem Gewinn seines vierten WM-Titels in Las Vegas gemacht.
Das berichtete George Russell nun in einem Video, das die Formel 1 auf Tiktok veröffentlicht hat. Der Mercedes-Fahrer wurde dabei auf die Feierlichkeiten von Verstappen angesprochen.
"Ich glaube nicht, dass er mich gesehen hat, aber ich habe ihn in der Bar gesehen. Um 9 Uhr morgens, als ich auf dem Weg zum Flughafen war", berichtete Russell lachend. Verstappen, gut zwei Meter hinter seinem Kollegen stehend, bestätigte dies kurz und knapp.
Der Brite wiederum führte weiter aus: "Er hat mich nicht gesehen. Er ist da eingenickt." Das wiederum wollte der Weltmeister so nicht unkommentiert stehen lassen. "Ich war sehr durstig", rechtfertigte er seinen offenbar sehr großen Bedarf nach alkoholischen Getränken an jenem Abend: "Ich meine, irgendwo war es zu der Zeit 17 Uhr."
Das wiederum nahm Russell zum Anlass, um eine humorvolle Lobeshymne auf seinen Red-Bull-Kontrahenten zu singen: "Max ist ein professioneller Rennfahrer, ein professioneller FIFA-Spieler, Padel-Spieler und eben auch ein Trinker. Ein Mann vieler Talente."
Bei so viel Lob musste selbst Verstappen lachen. Fans und den Verantwortlichen der Formel 1 dürfte es ebenso gefallen haben. Solche Auftritte, ebenso wie die Rückkehr der Spannung auf den Rennstrecken, hilft schließlich auch bei der Vermarktung der Königsklasse des Motorsports.
(mit Material von der dpa)