Max Verstappen hat sich trotz lang anhaltender Krise in der aktuellen Saison seinen vierten Formel-1-Titel in Folge geholt. "Oh mein Gott, was für eine Saison. Danke, Jungs. Wir haben alles gegeben", rief der Niederländer nach dem Großen Preis von Las Vegas stolz.
In den USA reichte dem Red-Bull-Piloten ein solider fünfter Platz, um bereits zwei Rennen vor Saisonende einen ausreichenden Punkteabstand auf Rivale Lando Norris herzustellen und sich den Titel vorzeitig zu sichern.
Doch Norris haderte mit seinem Schicksal nicht, wie er bereits vor dem Rennen erklärte. Im Gegenteil: Er und der sonst so häufig aneckende Verstappen tauschten sich nach dem Las-Vegas-GP emotional aus.
Dass Verstappen quasi bereits als Weltmeister feststeht, war schon vor dem Rennen in Las Vegas zu erwarten. 62 Punkte Vorsprung bei drei ausstehenden Rennen waren kaum einzuholen. Das wusste auch Norris, der laut "Sport.de" vor dem Rennen erklärte: "Ob Max gewinnt oder nicht, ändert für mich nichts." Denn Verstappen würde eh "sehr wahrscheinlich Weltmeister".
Norris sei stattdessen "hier, um mein Bestes zu geben, in jedem einzelnen Rennen. Ob Max dann vor mir ist oder nicht ... Es ist, wie es ist." Er sei stolz, dass er derjenige ist, "der gegen Max fightet (...) und kein anderer". Er sei froh, die Weltmeisterschaft trotz des frühen Rückstands in der Saison "so lang offengehalten" zu haben. "Und dass wir es waren, und nicht wer anderer."
Natürlich ist das ein Lob für die eigenen Leistungen sowie die von Norris' Team McLaren. Andererseits schien aus Norris' Worten die Ehrfurcht vor Verstappen, dass er sowieso unantastbar war und ist. Die größte Würdigung aus Norris' Aussagen ging daher in Richtung seines Rivalen.
Anders als etwa Lewis Hamilton, der in der Vergangenheit stets nicht nur auf der Strecke mit WM-Konkurrent Verstappen aneinander geriet, sondern auch daneben, pflegt Norris ein besseres Verhältnis zum forschen Red-Bull-Fahrer.
Auch wenn er in der Vergangenheit etwa gegenüber "The Athletic" betonte, dass er auf der Rennstrecke jeden "hasse", sogar Verstappen, erklärte er auch, dass er den Red-Bull-Piloten als Typen mag und mit ihm etwa in der Freizeit Padel spiele. Dementsprechend gingen die Kumpeleien auch nach dem Rennen in Las Vegas weiter.
So herzten sich der Weltmeister und sein Verfolger sichtlich gelöst vor den Mikrofonen – Umarmungen, breites Angrinsen und Auf-die-Schulter-Klopfen inklusive.
Norris schien seinem Konkurrenten den Titel wirklich zu gönnen. Genau so soll es sein. Wobei die giftige Rivalität zwischen Hamilton und Verstappen auch etwas für sich hatte.