Eigentlich sah es gut für Mick Schumacher aus. In einem starken Qualifying hatte er sich Startplatz 6 gesichert und die Hoffnung war groß, dass er sich in Montréal endlich seine ersten WM-Punkte sichert. Doch schon nach 20 Runden war der große Preis von Kanada für den Haas-Fahrer in dieser Saison Geschichte. Der Grund dafür dürfte Schumacher bitter aufstoßen.
Immerhin gab Mick mit dem tollen sechsten Startplatz im kanadischen Montréal zuerst ordentlich Gas. Zwar wurde er von Esteban Ocon im Alpine und George Russell im Mercedes überholt. Doch Mick blieb trotzdem auf Platz 7, denn sein Teamkollege Kevin Magnussen musste seinen Frontflügel wechseln.
Über zehn Runden verteidigte er seinen Platz eisern. Guanyu Zhou hatte im Alfa Romeo mit DRS zunächst augenscheinlich keine Chance, Schumacher baute seinen Vorsprung sogar aus. Wäre es so gekommen, hätte er endlich seine ersten WM-Punkte abstauben können: sechs an der Zahl.
Wäre. Hätte. Doch leider bleibt es ein Wunschtraum Schumachers.
Nach nur 20 Runden war Schluss. Vor Kurve 9 wurde Schumachers Haas plötzlich merklich langsamer, der Wagen stotterte. Zhou zog an ihm vorbei, dann auch Daniel Ricciardo. Nichts zu machen: Sein Auto wollte nicht mehr weiterfahren.
Aus der Traum von Kanada.
Der Grund ist bitter. Ein Problem mit der Antriebseinheit kam Schumacher in die Quere. Für Schumacher, der in den vergangenen Wochen herbe Rückschläge einstecken musste, ist dieser Grund umso schwerer zu verkraften.
Nach dem Rennen im Fahrerlager von Montreal äußerte sich Schumi Junior enttäuscht. Schließlich hatte er sich gute Chancen ausgerechnet: "Wir sind gerade in den Rhythmus gekommen und es wäre noch mehr möglich gewesen."
Wie frustrierend diese Niederlage für den Haas-Fahrer sein muss, zeigte sich auch in seiner Ausdrucksweise, als sein Renningenieur Gary Gannon ihm tröstende Worte zufunkte: "Tut mir leid, Kumpel. Du warst auf Kurs", sagte Gannon.
Was genau Mick antwortete erfahren die Zuschauer nicht. Statt der Antwort folgte bei der Übertragung nämlich ein langer Piep. Die Formel 1 zensierte das Gefluche der Fahrer am Funk.
Während Schumacher flucht, hat ein anderer allen Grund zur Freude. Max Verstappen holte im Red Bull den zweiten Sieg infolge und baut damit seine WM-Führung weiter aus. Carlos Sainz jr. kam mit seinem Ferrari als Zweiter ins Ziel. Dahinter die beiden Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell. Charles Leclerc ist Fünfter, Sebastian Vettel holte sich den zwölften Platz.
(ast)