Der Red-Bull-Pilot Max Verstappen hat ein "Wochenende zum Vergessen" hinter sich, wie er es selbst nannte. Den Großen Preis von Monaco sollten er, Sergio Pérez und das Team möglichst schnell vergessen. Sein sechster Platz beim Rennen am Sonntag und die damit verbundenen acht WM-Punkte waren das schlechteste Ergebnis seit über zwei Jahren. Es war das fünfte Mal seit 2022, dass kein Red Bull-Fahrer auf dem Podium stand. Dazu kam der Horror-Crash von Pérez, bei dem sein Auto komplett zerstört wurde.
Hinter den Kulissen steht für Red Bull Racing unterdessen eine wichtige Entscheidung im Fahrerlager offenbar kurz bevor: Die Unterschrift eines Piloten ist wohl so gut wie sicher.
Helmut Marko, Berater bei Red Bull, hatte bereits signalisiert, dass man bis zum Rennen in Barcelona Klarheit darüber haben wolle, ob Sergio Pérez bleibt. Also bis spätestens 23. Juni. Einem Bericht zufolge könnte diese Entscheidung bereits in den nächsten Tagen fallen.
Wie das Branchen-Medium "motorsport-total.com" berichtet, wird Pérez voraussichtlich seinen Vertrag mit dem Team verlängern und kurz vor der Unterschrift stehen.
Denn Yuki Tsunoda ist der einzige Fahrer aus dem Red-Bull-Kader, der dank seiner überzeugenden Leistungen für das A-Team grundsätzlich infrage kommt. Marko erklärt nun, dass Tsunoda 2024 seine erste konstante Saison zeige und seine Emotionen im Griff habe. Allerdings müsse er dies auch "langfristig und konstant" beweisen, was eher für 2026 spricht.
Bis vor kurzem galt Carlos Sainz noch als einzige realistische mögliche Alternative zu Tsunoda. Doch laut "motorsport-total.com" hat Red Bull dem Spanier nun abgesagt. Ein Hinweis darauf, dass die Verhandlungen mit Pérez weit fortgeschritten sind. In einem Interview in Imola von "formel1.de" auf Youtube erklärte Marko, dass eine weitere Zusammenarbeit "eine logische Folge" sei. Auch Teamchef Christian Horner äußerte sich positiv über Pérez und nannte ihn "sehr beliebt im Team".
Auch Teamchef Christian Horner äußerte sich positiv über Pérez und nannte ihn "sehr beliebt im Team". Obwohl der Pilot mit dem Horror-Crash und dem Aus in der ersten Runde ein schwieriges Wochenende in Monaco hatte, lobte Horner seine Leistungen.
Bei den ersten sechs Rennen der Saison war er demnach "oft in der ersten Startreihe, im Rennen meistens Zweiter oder Dritter", sagt Horner. Er sei sehr fokussiert und fühle sich wohl im Team. Horner deutete an, dass Pérez sich nur selbst um das Cockpit bringen könne und dass es keine ernsthaften Alternativen gebe. "Das Interesse an unseren Autos ist sehr groß, aber für uns hat Checo Priorität", sagte er.
Helmut Marko analysierte Pérez' Leistung im Qualifying in Imola und betonte, dass solche Fehler nicht passieren sollten, aber vorkommen könnten. "Das ist kein strukturelles Problem. Er ist schnell genug und hat dieses Jahr auch das Qualifying verbessert." Pérez sei daher "in einer guten Position" für 2025.
Pérez selbst bleibt entspannt und optimistisch. Im Interview mit Sky sagte er, dass er mit seiner Leistung in der Formel 1 zufrieden sei und der neue Vertrag nur noch "eine Frage der Zeit" wäre. Sein Management habe allerdings auch bei Audi angeklopft, für den Fall, dass der Deal mit Red Bull nicht zustande kommt.
Die fast sichere Vertragsverlängerung von Pérez bedeutet aber auch für einen weiteren Piloten Konsequenzen: Carlos Sainz muss sich wohl anderweitig umsehen. Laut "motorsport-total.com" wird der scheidende Ferrari-Pilot seine Entscheidung bekannt geben, sobald der Perez-Deal offiziell wird. Sainz hat noch zwei Optionen: ein langfristiges Angebot von Audi und ein kurzfristiges von Williams. Es wird spekuliert, dass Sainz zu Williams tendiert, um Ende 2025 flexibler zu sein.