Letztendlich gab es für Mick Schumacher in Kanada wieder keine Punkte. Dabei hatte es nach dem Qualifying am Samstag so gut ausgesehen: Schumacher startete am Sonntag in der dritten Reihe auf Platz sechs. Karriere-Bestleistung für den 23-Jährigen. Zudem eine gute Vorlage für den nächsten Meilenstein: Die ersten WM-Punkte seiner Karriere.
Doch wieder einmal wurde daraus nichts: In Runde 20 musste Schumacher seinen Boliden überraschend in die Auslaufzone lenken. Ein Teil der Motor Generating Units (also des Motors) war wohl ausgefallen und machte so ein Fortsetzen des Rennens unmöglich. "Wir mussten das Auto stoppen, weil sonst mehr kaputtgegangen wäre", erklärte der Deutsche nach Rennschluss.
Besonders ärgerlich für den Sohn der Formel-1-Legende Michael Schumacher, "weil wir die Pace hatten, um Punkte zu fahren." Tatsächlich lag Schumacher beim plötzlichen Aus auf Platz sieben. "Ich glaube, heute wäre es soweit gewesen“, ärgerte er sich im Nachhinein über die verpasste Chance.
Ähnlich sah es bei Schumachers Teamkollegen Magnussen aus. Trotz des Startplatzes neben Schumacher konnte auch er keine Punkte einfahren. Schon in der ersten Runde krachte es zwischen ihm und Lewis Hamilton. Die Rennleitung verdonnerte Magnussen zu einem Boxenstopp, da an seinem Auto ein Teil locker war und die anderen Piloten gefährdete. Am Ende kam der Däne als letzter Fahrer ins Ziel.
Während Schumacher sich diesmal zwar keinen Fahrfehler leistete, ergab sich für ihn wieder keine Gelegenheit zu glänzen. Gerade wegen seiner Unfälle und den zahlreichen und teuren Schäden am Wagen steht er seit einiger Zeit unter Druck.
Die niederländische F1-Website "F1 maximaal" hatte letztes Jahr vorgerechnet, dass kein anderer Fahrer im Jahr 2021 so viel Unfallschaden verursachte wie er. Demnach kosteten die Schumacher-Crashs das Haas-Team letztes Jahr rund 4.212.500 Euro.
Wie "tz" nun berichtet, hat auch Haas-Teamchef Günther Steiner seit Anfang Juli genug. Demnach wollte er den deutschen Piloten schon beim Großen Preis von Aserbaidschan von der Fahrerliste streichen. Allerdings habe Ferrari sein Veto eingelegt.
Die "Scuderia" darf jedes Jahr einen der beiden Haas-Fahrer benennen und besteht weiterhin auf Nachwuchshoffnung Mick Schumacher. Allerdings wird auch bei Ferrari wohl vorerst kein Wagen für den 23-Jährigen frei.
Die Italiener könnten Haas auch im kommenden Jahr Schuhmacher aufzwingen. Immerhin hat Steiner zuletzt öffentlich bekundet, dass der angebliche Streit zwischen ihm und seinem Piloten von außen "aufgeblasen" worden sei. "Da lachen wir inzwischen nur noch drüber", erklärte er gegenüber "auto motor und sport".
Angesichts des schwierigen Fahrzeugs und der zuletzt vermehrt vorkommenden technischen Probleme würde ein Wechsel jedoch auch für Mick Schumacher Sinn ergeben. Medienberichten zufolge ist er für Aston Martin eine Option. Die Briten wollen demnach auf dem deutschen Markt expandieren. Im Falle eines Vettel-Rückzugs Ende des Jahres könnte Schuhmacher ihn also beerben. Im Idealfall hat er dann sogar schon seine ersten WM-Punkte eingefahren.
(kpk)