Mick Schumacher hat ein Jahr auf der Reservebank hinter sich und sein großes Ziel, die Rückkehr in die Formel 1, vorerst verfehlt. Als Reservefahrer bei Mercedes konnte er sich zwar immer mal wieder auf der Rennstrecke zeigen, allerdings nur im Rahmen von Tests. Rennen ist der Sohn von F1-Rekordchampion Michael Schumacher in dieser Saison keins gefahren.
Das wird sich im kommenden Jahr ändern. Neben seiner Ersatzrolle bei Mercedes in der Formel 1, wird der 24-Jährige 2024 für Alpine in der Langstrecken-WM antreten und somit unter anderem das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans bestreiten.
Doch Mick macht keinen Hehl daraus, dass die WEC für ihn nur eine Übergangsstation ist. Nach wie vor steht die Formel 1 für ihn über allem. Die zwei Saisons beim US-Rennstall Haas – für den Mick 2021 und 2022 insgesamt 43 Rennen bestritten hat, ehe ihn die Teambosse gegen Landsmann Nico Hülkenberg austauschten – sollen nicht die letzten seiner Karriere gewesen sein.
Um die Teamchefs in der Formel 1 von seinen Fähigkeiten als Rennfahrer zu überzeugen, ist es für den Deutschen unbedingt nötig, in der Langstrecken-WM gute Ergebnisse einzufahren. Doch das dürfte gar nicht so einfach werden, erklärt RTL-Experte Felix Görner: Er warnt Mick vor einem "rauen Wind" in der WEC.
Bei der Langstrecken-WM ist laut Görner mit Herstellern wie Ferrari, Toyota und Porsche "fast schon ein Who is Who" des Motorsports vertreten. Als Fahrer für Neuling Alpine starte Mick dagegen "als Underdog" in die Meisterschaft, sagt Görner in dem Interview mit "sport.de". Er führt aus:
Der RTL-Experte hofft, dass 2024 für Mick "ein Lehrjahr und kein Leerjahr" wird. Er glaubt, dass der deutsche Rennfahrer selbst gespannt sei, wie gut er mit dem Hypercar von Alpine zurechtkommen wird. "Vielleicht hat er bis zum Saisonhöhepunkt in Le Mans im Juni so viel Erfahrung, dass er eine gute Rolle spielen, am besten ins Ziel kommen kann."
Als Maßstab für Schumacher führt Görner neben den anderen WEC-Rookies dessen Teamkollegen bei Alpine Ferdinand Habsburg, Nicolas Lapierre, Matthieu Vaxiviere, Charles Milesi sowie Paul-Loup Chatin auf. "Ich hoffe, dass ihm keinerlei Unfälle passieren", sagt der langjährige RTL-Reporter zudem.
Mit Blick auf vergangene Unfälle bei Haas, die dem Team viel Geld und gute Platzierungen gekostet haben, sagt Görner: "Wir kennen ja die Gründe, warum er bei Haas letztlich aus der Formel 1 geflogen ist. Hoffentlich wird er nicht das Crashkind der WEC."