Nach einer knappen Viertelstunde wurde es am Montagabend in Duisburg beim Spiel der DFB-Frauen so richtig laut. Die Fans auf den Tribünen, darunter auch der ehemalige Bundestrainer Horst Hrubesch, erhoben sich und die Spielerinnen auf dem Platz bildeten ein Spalier. Dazwischen ging Alexandra Popp sichtlich gerührt ein letztes Mal als Nationalspielerin vom Feld.
Insgesamt sei sie "überwältigt von dem Ganzen" gewesen, berichtete die 33-Jährige nach ihrem Abschiedsspiel gegen Australien. "Gerade mit der Auswechslung dann und vor allem auch bei der Nationalhymne – da musste ich echt kämpfen, muss ich sagen." Die eine oder andere Träne sei da schon geflossen.
In Duisburg, wo Popp einst zur Bundesliga-Spielerin sowie zur deutschen Nationalspielerin geworden war, hatte die Angreiferin am Montag trotz all der Wehmut auch ihre Freude. "Ich kann jetzt nicht leugnen, dass es Spaß gemacht hat, weil wir doch gut am Drücker waren", blickte sie mit Freude auf die Anfangsphase zurück.
Selina Cerci hatte die DFB-Frauen schon in der fünften Minute in Führung gebracht, die deutsche Nationalmannschaft erspielte sich in der Folge weitere Gelegenheiten. "Schade, ist schon vorbei", habe sich Popp daher bei ihrer Auswechslung gedacht.
Der Zeitpunkt war aber natürlich mit Christian Wück abgesprochen und daher "wirklich genau richtig". Wenngleich das DFB-Team anschließend zunehmend aus dem Tritt kam, noch vor der Pause den Ausgleich kassierte und in der Schlussphase sogar den Treffer 1:2-Endstand hinnehmen musste.
Rein sportlich war der Abschluss also nicht perfekt, atmosphärisch hingegen schon. "Schöner hätte man ihn nicht bekommen können, die Stimmung war hervorragend. Ich bin extrem dankbar", schwärmte Popp am Ende des Abends. Dabei wagte sie auch noch einen kleinen Blick in die Zukunft.
"Im Verein werde ich noch unterwegs sein, habe noch viele Aufgaben vor mir", erklärte sie, obwohl ihr Vertrag beim VfL Wolfsburg nur noch bis zum Saisonende läuft. Und was kommt nach der Zeit als Profifußballerin? "Keine Ahnung, ich bin da sehr offen", hielt sich Popp zunächst bedeckt. Dann aber wurde sie doch noch etwas konkreter:
Es scheint also nicht ausgeschlossen zu sein, dass Popp in absehbarer Zeit zum DFB-Team zurückkehrt – es dann aber als TV-Expertin begleitet. Das dürfte vielen Fans sicherlich gefallen.