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Frauen-EM: Corona sorgt bei DFB-Spielerinnen für Liebes-Entzug

Ihren Sieg bejubelten die Spielerinnen ausgiebig. Dabei mussten sie jedoch auf mehrere Dinge verzichten.
Ihren Sieg bejubelten die Spielerinnen ausgiebig. Dabei mussten sie jedoch auf mehrere Dinge verzichten. Bild: picture alliance / HMB Media/ Heiko Becker | Heiko Becker
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Liebes-Entzug bei Frauen-EM: Corona macht DFB-Kickerinnen einen Strich durch die Rechnung

14.07.2022, 07:52
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Bei der Europameisterschaft zeigen die DFB-Frauen aktuell Höchstleistungen. Die deutschen Fußballerinnen haben sich in England sogar vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale gesichert. Ohne Torjägerin Lea Schüller gewann die DFB-Auswahl am Dienstag in London den Kracher gegen Spanien mit 2:0. Grund genug, um ausgiebig zu jubeln.

Doch wer genau hinschaute, dem entging nicht, dass nach dem Spiel etwas fehlte: Die Siegerinnen rannten zwar zu ihren Familien, Umarmungen blieben aber aus – oder fanden nur, auffällig zurückhaltend, mit Maske statt. Der Grund: die Angst vor Corona.

Für den Sieg: Keine Umarmungen, keine gemeinsamen Nachmittage

Im Kontakt mit Fans müssen die Fußballerinnen Masken tragen.
Im Kontakt mit Fans müssen die Fußballerinnen Masken tragen. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Die Vorsicht der DFB-Frauenmannschaft ist offenbar groß. Wie "Bild" berichtete, verzichteten die Frauen sogar auf einen Familiennachmittag am Mittwoch. Eigentlich hätten sie an diesem Nachmittag mit ihren Liebsten die kurze Auszeit genießen und entspannen können. Doch laut "Bild"-Informationen entschied sich der Mannschaftsrat wegen Corona dagegen.

Schließlich wären weitere kranke und spielunfähige Kickerinnen extrem schädlich für den weiteren Deutschland-Verlauf bei der Europameisterschaft. Das ist auch der Grund, warum die Frauen die Entscheidung laut Bericht ohne große Einwände nachvollziehen und akzeptieren konnten.

Schließlich war bereits die Vorfreude auf das Top-Spiel gegen Spanien am Dienstagabend in Brentford getrübt worden, als klar wurde, dass Nationalstürmerin Lea Schüller positiv auf Corona getestet wurde und ausfallen würde.

Der Fußball-Alltag in der Pandemie: Höchste Vorsicht geboten

"Nach zwei Jahren Pandemie ist es ein bisschen Alltag geworden. Man kennt die Situation und weiß damit umzugehen. Der Rest der Mannschaft scheint negativ zu sein, daher können die Spielerinnen sich auch ganz gut auf das Spiel fokussieren", erzählte etwa Ex-Nationalspielerin Turid Knaak im Gespräch mit watson noch vor dem Spiel.

Sie sollte Recht behalten. Trotz der negativen Umstände ging für die DFB-Frauen alles gut. Sogar besser als erwartet: Deutschland steht nun im Viertelfinale, hat am Samstag aber noch das letzte Gruppenspiel gegen Finnland.

Die Freude über den Sieg gegen die Spanierinnen war riesig.
Die Freude über den Sieg gegen die Spanierinnen war riesig. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Christoph Gollnow

Damit sie die positive Erwartung danach in den K.o.-Spielen erfüllen, können sich die deutschen Fußballerinnen jedoch keine weiteren Ausfälle leisten. Dafür verzichten sie gern. Zumal sich der Verzicht in Grenzen hält: Schließlich ist spätestens am 31. Juli alles vorbei. Dann findet das Endspiel statt, vielleicht auch mit den deutschen Frauen.

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In seiner wöchentlichen Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.

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