Vor gar nicht all zu langer Zeit gab es nur ein großes Thema im Fußball: Mit Schmähplakaten gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp und Kritik an Kollektivstrafen machten Fußballfans in den Stadien auf aktuelle Missstände aufmerksam, es entzündete sich eine Debatte zwischen ihnen und dem DFB.
Doch dann grätschte das Coronavirus dazwischen. Viele Ligen auf der ganzen Welt entschieden sich dazu, zu pausieren, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Über Anti-Hopp-Plakate redet aktuell niemand mehr. Der Fußball hat Sendepause, die Gesundheit steht im Mittelpunkt.
Während der Weltsport weitgehend zum Erliegen kommt, hören die Fans aber nicht auf, das zu tun, was sie auch täten, dürften sie ins Stadion: Per Banner wichtige gesellschaftliche Botschaften verbreiten und das zum Ausdruck bringen, was viele denken.
Anhänger des österreichischen Klubs SK Sturm Graz zeigten dabei eine besonders schöne Geste. In der Hauptstadt der Steiermark hängte die Gruppe Kollektiv 1909 an verschiedenen Orten große Transparente auf, um all jenen Menschen zu danken, die in Corona-Krisenzeiten mit am wichtigsten sind und ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten und nicht so einfach ins Homeoffice flüchten können: Krankenhaus- und Supermarktangestellte.
Weiß auf Schwarz steht auf den Spruchbändern der Grazer Fans geschrieben: "Vom Supermarkt bis zum Krankenhaus, was ihr gerade leistet, verdient Applaus. Danke!"
Auch die Fans von Austria Lustenau platzierten eine ähnliche Botschaft in ihrer Stadt: "Das Maximum holt ihr täglich aus euch heraus, egal ob Supermarkt oder Krankenhaus – Danke!"
Das gewohnte Leben in Österreich steht still, die Regierung riet der Bevölkerung, in den kommenden Wochen zuhause zu bleiben. Ab Dienstag bleiben gastronomische Betriebe geschlossen, Supermärkte, Krankenhäuser und Apotheken sind weiterhin geöffnet.
(as)