Im Fußball wird immer wieder angeregt über den Video-Assistent-Referee, den VAR, diskutiert. Einige sagen, er würde Fehlentscheidungen minimieren und so den Sport an sich fairer machen. Andere behaupten jedoch, dass die Dauer der Analyse und die fehlende Transparenz dem Fußball schaden.
Außerdem wird moniert, dass der Videoschiedsrichter eingreift, auch wenn gar keine klare Fehlentscheidung vorliegt. Oder andersherum einen Einsatz verpasst, wenn die Regeln offenkundig gebrochen werden. Ein Vorfall am Mittwochabend hält als weiterer Nachweis dieser nicht enden wollenden Diskussion her.
In der Partie zwischen Real Madrid und Atlético Madrid kam es nämlich zu einem kuriosen Zwischenfall. Im Mittelpunkt: der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger.
In einer Szene war zu sehen, wie Rüdiger mit seinem Gegenspieler Álvaro Morata aneinander geraten ist – und bei diesem kurzerhand zu einem Nippeldreher ansetzte. Mit breitem Grinsen lachte er Morata währenddessen ins Gesicht, der Rüdiger wiederum empört von sich stieß.
Konsequenzen hatte die Aktion für Rüdiger keine, Schiedsrichter Javier Alberola Rojas blieb die Aktion verborgen. Auch keiner seiner Assistenten schien das Vergehen bemerkt zu haben. Zum Glück für den deutschen Nationalspieler – sonst wäre er wohl mit einer Roten Karte vom Platz verwiesen worden. Auch in sportlicher Hinsicht war Rüdiger während des Spiels ein stetiger Unruheherd.
In einem packenden Duell konnte sich Real Madrid letztlich mit 5:3 nach Verlängerung durchsetzen, wobei der deutsche Innenverteidiger gleich zweimal traf: einmal in das gegnerische und einmal in das eigene Tor. Am Sonntag treffen die Madrilenen auf den Sieger der Partie zwischen dem FC Barcelona und CA Osasuna.
Aufregung gab es unterdessen bereits vor dem Anpfiff, als Fans die Schweigeminute für Franz Beckenbauer mit Pfiffen und Buhrufen massiv gestört haben. Zum dritten Mal in Folge fand der spanische Supercup dabei in der saudischen Hauptstadt Riad statt, deren Fans offenbar keine Anteilnahme an dem am Sonntag Verstorbenen zeigten.
Auch Rüdigers Mannschaftskollege Toni Kroos sah sich während des Spiels dem Unmut der saudischen Zuschauerschaft ausgesetzt: Nahezu jeder Ballkontakt des 34-Jährigen wurde mit Pfiffen quittiert.
In der Vergangenheit hatte Kroos regelmäßig die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien bemängelt und kritisiert, dass so viele Fußballspieler im vergangenen Sommer dem Ruf des Geldes gefolgt und in den Wüstenstaat gewechselt sind. Nach dem Spiel bemerkte Kroos auf X, vormals Twitter, sarkastisch: "Hat Spaß gemacht heute, wunderbares Publikum."