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Toni Kroos legt nach ZDF-Interview-Ausraster mit Kritik am Reporter nach

Toni Kroos Real bricht Interview mit ZDF-Reporter Nils Kaben ab FC Liverpool - Real Madrid Paris, Champions League, Finale, 28.05.2022, Fussball Saison 2021/22 Foto: Moritz M
Toni Kroos brach das ZDF-Interview mit Reporter Nils Kaben (r.) im Anschluss an den Champions-League-Sieg am Samstagabend ab.Bild: www.imago-images.de / imago images
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Toni Kroos legt mit Kritik an ZDF-Reporter nach

01.06.2022, 07:4101.06.2022, 08:18
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Der Ausraster von Real-Madrid-Spieler Toni Kroos in einem Interview mit ZDF-Reporter Nils Kaben schlägt hohe Wellen. Dass Kroos das Interview nach dem Champions-League-Finale am Samstagabend harsch abbrach, löste eine Reihe von kontroversen Reaktionen aus. Offenbar beschäftigt der Vorfall auch die beiden Beteiligten immer noch sehr.

Zunächst äußerte sich Reporter Nils Kaben am Montag ausführlich im Interview mit dem "Spiegel". Nun legt Toni Kroos nach.

In seinem Podcast "Einfach mal Luppen" verteidigt er sich und schildert seine Sicht auf die eskalierte Situation am Samstag.

Kroos hatte das ZDF-Interview abgebrochen

Auf Twitter gab es im Anschluss an das Spiel viele Reaktionen auf die Aktion von Kroos. Neben Kritik wegen seines harschen Verhaltens erntete er auch viel Zuspruch.

Über die vielen Reaktionen zeigt sich Kroos verwundert: "Ich bin aufgestanden, hab mir ein paar Kommentare durchgelesen. Ging ja mehr ums Interview als ums Spiel."

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Toni Kroos mit ZDF-Reporter Nils Kaben im Interview nach dem Spiel.Bild: www.imago-images.de / imago images

Der Mittelfeld-Spieler hatte das Interview mit Kaben abgebrochen, weil ihm die von ihm gestellten Fragen zu einseitig – und negativ – gestellt waren.

Der Grund: Obwohl Real Madrid mit 1:0 gegen den FC Liverpool gewonnen hatte, habe Kaben mehrmals angedeutet, dass der FC Liverpool im Spiel zunächst die Oberhand behalten hatte. Kaben hatte von Kroos wissen wollen, ob es überraschend für ihn war, dass Real Madrid im Spiel doch ganz schön in Bedrängnis geraten sei.

Daraufhin hatte Koos wütend reagiert: "Du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, ehrlich. Und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen", schoss er gegen den ZDF-Reporter.

Kroos erklärt, was ihn so geärgert hat

Im Podcast gibt Kroos zu, dass er sich in jenem Moment aufgeregt hat. "Wir hatten zwei, drei Druckphasen zu überstehen. Aber das habe ich auch gesagt: Das ist doch normal. Was erwartest du? Dass wir Liverpool 90 Minuten dominieren? Du musst sie halt schlagen, das haben wir gemacht", erzählt er.

Laut Kroos hätten Fragen dieser Art im Interview zu einem späteren Zeitpunkt kommen sollen. "Du kannst ja im Laufe des Interviews dann nochmal fragen: Wie hast du das Spiel an sich gesehen? Da hätte ich nicht gesagt: Boah, wir haben die an die Wand gespielt von der 1. bis zur 90. (Minute)", erklärt er im Podcast.

Offenbar fand er das mehrmalige Nachhaken des Reporters unmöglich. "Und das dann mit so einer zweiten und dritten Frage so kaputtzumachen, konnte ich nicht verstehen."

Kroos warf Kaben vor, "echt völlig empathielos" zu sein und attestierte ihm "fehlendes Fingerspitzengefühl".

Kaben hätte auf diese Weise "seine Antwort schon bekommen. Aber direkt so dieses: 'Ich will hören, dass ihr unverdient gewonnen habt.' Das ist mir scheißegal im Finale! Das musst du gewinnen, das Finale."

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Real Madrid-Star Toni Kroos brach das Interview ab.Bild: www.imago-images.de / imago images

ZDF-Reporter im "Spiegel"-Interview: "Erwarte auch Respekt"

ZDF-Reporter Kaben hatte sich bereits am Montag im Interview mit dem "Spiegel" zu Kroos' Verhalten geäußert. Auch, wenn er die Frage hätte anders formulieren können, sei er gemeinsam mit seinen Kollegen zu einer Erkenntnis gekommen: So verhalte man sich nicht als Spieler. Er findet: Um so eine Reaktion gerechtfertigt auszulösen, hätte er sich als Journalist schon sehr daneben benehmen müssen.

Im Zuge dessen versicherte Kaben, dass sich die Spieler immer darauf verlassen könnten, dass er respektvoll mit ihnen umgeht. "Aber ich erwarte umgekehrt auch Respekt", betonte er.

ZDF-Reporter hätte Gast im Kroos-Podcast werden können

Dass sich Kaben im Anschluss aber gegenüber der "Bild"-Zeitung und in einem ausführlichen Interview im "Spiegel" zu der Situation äußerte, war für Kroos noch schlimmer.

Denn eigentlich wollte er den ZDF-Moderator in eine Podcastfolge einladen, um das Missverständnis nach dem Spiel aus der Welt zu räumen.

"Dieser Gedanke ist allerdings ziemlich schnell verflogen, als ich dann gesehen habe, dass er auch noch der Erste ist, der ein Interview gibt und sich da noch bekräftigt und sagt: Als Spieler sollte man sich nicht so benehmen."

(and)

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