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FC Bayern: Kovac griff in letzter Rede Profis an: "Du sollst nicht zaubern!"

Schluss, aus, vorbei. Niko Kovac ist nicht länger Coach des FC Bayern München.
Schluss, aus, vorbei. Niko Kovac ist nicht länger Coach des FC Bayern München. Bild: imago images/Thomas Frey
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Kovac beim FC Bayern weg: In letzter Ansprache wurde er persönlich – Abschied per Mail

05.11.2019, 08:5305.11.2019, 12:13
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Am Sonntag machten sie die Bayern rar. Nach der peinlichen 5:1-Pleite gegen Eintracht Frankfurt wurde das öffentliche Training kurzerhand gestrichen.

Am Ende des Sonntags war klar: Niko Kovac wird nicht mehr länger Coach des FC Bayern München sein. Das hat der Klub bestätigt.

Was geschah dazwischen an diesem verhängnisvollen Sonntag? Wie die "Bild" nun berichtet, soll Kovac die Mannschaft am Sonntagvormittag zusammengerufen haben und 25 Spielszenen aus der peinlichen Frankfurt-Pleite analysiert haben. In den 20 Minuten seiner letzten Ansprache sprach Kovac demnach die Spieler einzeln an.

Kovac greift Spieler in letzter Ansprache beim FC Bayern persönlich an

  • Laut Bericht soll Kovac Serge Gnabry vorgeworfen haben, zu leicht die Bälle zu verlieren.
  • Kingsley Coman sei einfach stehen geblieben und habe nicht gekämpft, so Kovac.
  • Von Thiago forderte er demnach: "Du sollst nicht zaubern!"
  • Auch Jerome Boateng kritisierte der Jetzt-nicht-mehr-Coach in seiner letzten Ansprache scharf, nachdem dieser früh die Rote Karte im Spiel kassiert hatte: "Du musst dich viel cleverer in der Situation anstellen."

Generell soll Kovac scharf geworden sein und den verdutzt dreinguckenden Spielern vorgeworfen haben, ihm nicht zuzuhören und die Dinge aus dem Training nicht umzusetzen. Das klingt nach einem verzweifeltem Trainer, der das Gefühl hat, seine Mannschaft nicht im Griff zu haben – Stunden später war das Kapitel Kovac dann Geschichte.

Kovac verabschiede sich per Mail von den Mitarbeitern des FC Bayern

Und eben weil sein Abgang so schnell von statten ging, konnte sich Niko Kovac nicht von den Mitarbeitern des Vereins verabschieden. Er holt dies jedoch nach – in einer Mail, die der "Bild" vorliegt. Er bedankt sich für die herzliche Aufnahme, die Unterstützung und den persönlichen Kontakt.

"Der gemeinsame Gewinn der Meisterschaft, des DFB-Pokals und des Supercups wird uns allen in schöner Erinnerung bleiben", schreibt Kovac. Und, betont er, Kovac bleibt weiterhin Fan des FCB. Etwa 1000 Mitarbeiter sollen die Mail bekommen haben.

Weil sich Kovac am Sonntag nicht von der Mannschaft persönlich verabschiedet hatte, will er dies am Dienstag nachholen. Das berichtet die "Welt". Demnach wird der entlassene Trainer vor dem ersten Training von Hansi Flick, welches um 11 Uhr beginnt, persönlich zu den Bayern-Profis sprechen.

FC Bayern: Wer wird Nachfolger für Kovac? Es gibt bereits Favoriten

Bis auf Weiteres wird Co-Trainer Hansi Flick die Mannschaft betreuen. Hermann Gerland kehrt als Co-Trainer auf Bayern-Bank zurück. Er war bereits Co-Trainer unter Jupp Heynckes, Louis van Gaal, Carlo Ancelotti und Pep Guardiola.

Doch wer folgt auf diese Interimslösung? Einige Namen waren schon vor Kovacs Rauswurf im Gespräch als mögliche Nachfolger.

Ein Favorit von Karl-Heinz Rummenigge soll Ajax-Trainer Erik ten Hag sein. Tatsächlich spricht viel für den Niederländer. Von allen möglichen Kandidaten wäre er wohl der bestmögliche Kovac-Ersatz.

Haben die Bayern schon Kontakt aufgenommen?

Sky berichtet nun, dass es sogar schon Kontakt gegeben haben soll zwischen Bayern und und ten Haag.

Amsterdams Manager Marc Overmars sagte "Fox Sport" kürzlich auf die Frage nach einer Abwerbung ten Hags: "Man muss doch realistisch sein. Wenn solche großen Vereine auf einen zukommen, dann werden wir uns das immer anschauen."

Und ten Hag selbst sagte im Interview mit dem "Kicker": "Wenn Bayern anruft, schließe ich nichts aus."

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Bild: imago images/Pro Shots

Ten Hag kennt die Bayern gut. Von 2013 bis 2015 war er Trainer der zweiten Mannschaft der Münchner. Der Offensiv-Fußball seines Ajax-Team sorgt für Begeisterung international – und hebt den Niederländer von Kovac ab, dem Kritiker eine fehlende Spielidee in der Offensive vorwerfen.

Einziger (großer) Haken an einer Verpflichtung von ten Hag für die Bayern: Der Ajax-Chefcoach hat am Montagabend klargestellt, dass er den niederländischen Top-Klub nicht während der laufenden Spielzeit verlassen will.

Bis dahin bräuchten die Bayern also wohl wieder einmal einen Übergangstrainer. Wir machen an dieser Stelle mal noch keine Jupp-Heynckes-Witze...

(ll/mit dpa)

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