Die Namen Bastian Schweinsteiger, Holger Badstuber und Mario Goméz werden beim FC Bayern für immer mit einem der größten Erfolge der Vereinsgeschichte verbunden sein. Vor zehn Jahren hatte das Trio seinen Anteil am ersten Triple-Sieg einer deutschen Mannschaft bestehend aus Bundesliga-Meisterschaft, DFB-Pokal-Sieg und Champions-League-Titel.
Den Weg zu diesem historischen Erfolg und die Entwicklung der Bayern zu einem der besten Klubs der Welt zeichnet die vereinseigene Dokumentation "Generation Wembley" nach, die seit Freitag auf Amazon Prime verfügbar ist.
In der Doku blickt auch Mario Gómez ausführlich auf seine Zeit beim FC Bayern zurück, die er unter dem damaligen Trainer Louis van Gaal als "härteste und wichtigste Schule meines Lebens" bezeichnet. Nach einigen Anpassungsschwierigkeiten war Gómez der Top-Torjäger der Münchner und feierte dies auch ausgelassen mit Schweinsteiger und Badstuber, wie die drei in der Doku ausplaudern.
Dabei war sein Beginn in München alles andere als einfach. Zwar prägte Louis van Gaal mit seiner Amtszeit zwischen Sommer 2009 und April 2011 den FC Bayern bis heute, doch der damals beste deutsche Angreifer hatte unter dem strengen Niederländer einen schweren Stand.
Der heute 72-jährige Erfolgstrainer hielt zunächst wenig von den Qualitäten des Stürmers, den die Bayern-Bosse für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichteten. Trotz der hohen Ablöse war er für van Gaal nur Stürmer Nummer 4.
Es dauerte eineinhalb Jahre und die Überredungskunst von Uli Hoeneß, bis der ehemalige Nationalspieler den Ansprüchen seines damaligen Trainers genügte und der unangefochtene Top-Stürmer des Teams wurde. Diese Rolle behielt er auch unter Jupp Heynckes, der die Mannschaft zur Saison 2011/12 übernommen hatte.
Abseits des Platzes fanden in dieser Zeit besonders das Trio Schweinsteiger, Badstuber und Gómez zueinander. Durch ihre zahlreichen Partys wurden sie von den Boulevardmedien "Gärtnerplatz-Gang" getauft, da Schweinsteiger direkt am beliebten Ort wohnte und ständig Besuch von Badstuber und Gómez bekam. "Wir wollten rein ins Getümmel und haben uns reingestürzt. Da gab es viele Geschichten", erzählt auch Holger Badstuber in der Doku vielsagend.
Mario Gómez wird in seinen Beschreibungen noch etwas detaillierter: "Wenn Samstag und Mittwoch Spiel war, dann waren wir trotzdem Samstagabend unterwegs."
Der heute 38-Jährige erinnert sich, dass sein Vater in einem Telefonat mit ihm ziemlich deutlich wurde.
Daher resümiert Deutschlands Fußballer des Jahres von 2007: "Wir waren schon richtig viel unterwegs." Doch heute reflektiert der Ex-Stürmer diese Zeit kritisch: "Wenn ich mir heute überlege, wie ich jeden Tag in einem Café am Gärtnerplatz saß: wie absurd. Ich denke mir heute, was ich aus der Zeit hätte machen können."
Doch in diesem Moment hätte es sich für ihn einfach gut angefühlt und sie hätten das gebraucht. "Du sitzt da und kriegst Komplimente. Du saugst auf, die Stadt trägt dich auf Händen." Auch Bastian Schweinsteiger findet im Nachhinein, dass es zur positiven Stimmung innerhalb der Mannschaft beigetragen hat.
Am Ende der Saison wurden die Münchner aber zum zweiten Jahr in Folge nur Vize-Meister hinter Borussia Dortmund und verloren das DFB-Pokal-Finale deutlich mit 2:5 gegen den BVB. Zudem unterlagen sie im Champions-League-Finale im heimischen Stadion dem FC Chelsea im Elfmeterschießen. Erst ein Jahr später sollte die große Krönung folgen.