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Der deutsche Fußball hat schon deutlich bessere Tage gesehen. Die Herren-Nationalmannschaft stolpert von einem Turnier zum nächsten, hat aktuell den dritten Bundestrainer binnen drei Jahren. Ein echter Leistungsumschwung ist dabei knapp sieben Monate vor dem Beginn der Heim-EM noch nicht zu erkennen.
Und auch bei den Frauen läuft es nicht nach Plan. 2022 wurde die DFB-Auswahl zwar Vize-Europameister, im vergangenen Sommer folgte aber das erstmalige Gruppen-Aus bei einer Weltmeisterschaft. Wirklich besser wurde es auch im Anschluss nicht.
Stattdessen sorgte das Hin und Her rund um Martina Voss-Tecklenburg für zusätzlichen Unmut. Fehlte die Bundestrainerin zunächst noch krankgeschrieben, so trennte sich der DFB Anfang November von ihr. Horst Hrubesch hat die Nationalmannschaft übernommen, soll sie als Interimstrainer zu Olympia führen.
Das wiederum ist kein Selbstläufer. In der Nations League muss Deutschland Gruppenerster werden, durch eine Pleite im Hinspiel gegen Dänemark steht die DFB-Elf aktuell aber auf Platz zwei. In den anstehenden beiden Partien Anfang Dezember gegen Dänemark (1. Dezember) und Wales (5. Dezember) müssen sechs Punkte her, damit Hrubeschs Team die Gruppe gewinnt. So würde es sich für das Final Four qualifizieren, der Einzug ins Endspiel würde dann das Olympia-Ticket lösen.
Bevor die Nationalmannschaft derart weit vorausschauen kann, geht der Blick allerdings zunächst einmal zurück. Denn das ZDF veröffentlicht am Freitag zwei neue Folgen der Doku-Serie "Born for this", in denen die DFB-Frauen rund um die WM in Australien und Neuseeland begleitet wurde.
Die dpa hat vorab bereits Aussagen aus den neuen Episoden veröffentlicht. Diese werfen kein gutes Licht auf Ex-Bundestrainerin Voss-Tecklenburg sowie den DFB. "Tatsächlich glaube ich, dass wir nicht optimal vorbereitet waren", sagt Alexandra Popp und bemängelt dabei die späte Nominierung des Kaders: "Das hat auch einen gewissen Unmut innerhalb des Teams erzeugt."
Diesen Unmut äußert die Kapitänin nun nicht als einzige. So kritisiert Bayern-Profi Lina Magull den zweiten Lehrgang vor dem Turnier. Es sei nicht darum gegangen, "dass wir uns als Team finden, sondern eher darum, sich zu beweisen".
Voss-Tecklenburg wiederum, die den Kader erst kurz vorm Abflug verkündet hatte, begründet ihre Entscheidung: "Wir wollten den Spielerinnen die möglichst längste Zeit geben, um sich bei uns zu zeigen."
Ein Thema ist in der Dokumentation auch das WM-Quartier in Wyong, das knapp 100 Kilometer nördlich von Sydney liegt. "Erstmals waren wir extrem weit weg vom Schuss, was ich nicht als optimal angesehen habe", blickt Popp auf den Standort zurück, der schon während des Turniers für Diskussionen gesorgt hatte.
Auch Bayerns Lea Schüller findet diesbezüglich klare Worte: "Ich würde mir schon mehr Freiheit wünschen. Da kann man sich überlegen, ob man das beim nächsten Mal vielleicht anders handhaben kann."
In Anbetracht des insgesamt recht kritisch anmutenden Eindrucks der neuen Episoden werden die DFB-Verantwortlichen bei den nächsten Turnieren womöglich nicht nur die Wahl des Quartiers überdenken, sondern auch die Zulassung von Kamerateams. Schon die Doku rund um die Herren-Nationalmannschaft hatte schließlich kein gutes Licht auf die handelnden Personen geworfen.
