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Franz Beckenbauer tot: Weltmeistertrainer Deschamps reagiert auf Kuriosum

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Erst als Spieler, dann als Trainer: Weltmeister Franz Beckenbauer (mit WM-Pokal).Bild: imago images / WEREK
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Fußball-Legende reagiert auf unheimliche Kuriosität nach Beckenbauers Tod

09.01.2024, 15:46
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Weltmeister, Lichtgestalt, Menschenfänger: Franz Beckenbauer hat sich im Laufe seines Lebens die größtmöglichen Prädikate gesichert. Am Sonntag ist er nun im Alter von 78 Jahren verstorben, wie seine Familie am Montag mitteilte.

Die weltweite Trauer ist seither groß. Einstige Mitspieler, von ihm trainierte Profis oder Medienschaffende erinnern sich an einen einzigartigen Wegbegleiter. Einer, der den deutschen Fußball stärker geprägt hat als jeder oder jede andere.

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Dazu gehört mit der umstrittenen Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 auch ein ambivalentes Kapitel, das Deutschland einerseits das Sommermärchen bescherte, dem Kaiser selbst in den vergangenen Jahren aber auch reichlich Kritik einbrachte.

Julian Nagelsmann schwärmt von Franz Beckenbauer

Zu seinem Ableben steht dieser Aspekt indes im Hintergrund. So erinnert sich Bundestrainer Julian Nagelsmann etwa an "den besten Fußballer der deutschen Geschichte". Mit seiner Interpretation der Libero-Rolle habe er "das Spiel verändert, Beckenbauer konnte über den Rasen schweben".

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Libero Franz Beckenbauer (r.) hatte einen enormen Offensivdrang.Bild: IMAGO images / Horstmüller

Als aktiver Profi sammelte der Kaiser so jeden erdenklichen Titel ein, darunter auch den WM-Pokal. 1974 führte er die DFB-Elf im eigenen Land als Kapitän zum größtmöglichen Triumph. 16 Jahre später sollte er den Pokal erneut in den Händen halten, 1990 führte er Deutschland als Trainer zum Weltmeistertitel.

"Als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen", fasste Nagelsmann die einmalige Laufbahn Beckenbauers zusammen.

Durch den doppelten WM-Triumph in zwei unterschiedlichen Rollen ist der Kaiser auch nach seinem Ableben in einem besonders exklusiven Klub. Neben Beckenbauer gewannen nämlich nur der Brasilianer Mário Zagallo sowie der Franzose Didier Deschamps den WM-Pokal erst als Spieler und später als Trainer.

Zagallo holte den Titel als Spieler gleich zweimal, 1958 und 1962. 1970 gewann der Brasilianer den Pokal als Trainer, 28 Jahre später beinahe noch ein weiteres Mal. Im Finale unterlag sein Team aber Frankreich, das von Kapitän Deschamps angeführt wurde. 2018 wiederholte der Franzose dies, diesmal als Nationaltrainer.

Mário Zagallo ist zwei Tage vor Franz Beckenbauer verstorben

Beim Blick auf diese Liste fällt ein Kuriosum auf, das fast schon besorgniserregend wirkt. Beckenbauer ist am 7. Januar verstorben, Zagallo exakt zwei Tage davor im Alter von 92 Jahren. Für den 9. Januar kann man Deschamps also nur raten, Abstand von jeglichen, nur im Ansatz gefährlichen Aktivitäten zu nehmen.

An so etwas wie einen Fluch scheint der 55-jährige Franzose aber nicht zu glauben. Gegenüber der "L'Équipe" trauerte er vielmehr um zwei geschätzte Kollegen. "Ich habe mit großer Trauer vom Tod Franz Beckenbauers erfahren – nur wenige Tage nach dem Ableben von Mário Zagallo. Es war 2018 eine große Ehre, mich den beiden unter jenen anzuschließen, die den WM-Titel als Spieler sowie als Trainer gewonnen haben."

FILE - In this Sunday, July 15, 2018 file photo, France head coach Didier Deschamps, second right, holds the trophy at the end of the final match between France and Croatia at the 2018 soccer World Cu ...
2018 führte Didier Deschamps (2.v.r.) Frankreich als Trainer zum WM-Titel.Bild: AP / Matthias Schrader

Der Schmerz, den er nun spüre, entspreche in seiner Wucht der Freude, die er 2018 fühlte, als er "an den Tisch dieser zwei Giganten des internationalen Fußballs" eingeladen wurde.

An diesem Tisch könnte der Franzose nun eine Weile alleine sitzen. Mit Ausnahme des französischen Verbands, bei dem Deschamps noch einen Vertrag bis 2026 besitzt, hat aktuell nämlich keine große Nation einen früheren Weltmeister als Trainer.

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