Es ist noch nicht lange her, da galt der FC Barcelona als letztes Bollwerk gegen die zunehmende Verwandlung von Fußballtrikots in Werbetafeln. Vor zwölf Jahren, als Konkurrenten wie Real Madrid oder Manchester United schon jahrelang mit Brustsponsoren wie Emirates oder Aon aufliefen, erlaubte Barca nur der gemeinnützigen Organisation Unicef den Platz ganz vorne auf seinem Trikot.
Doch diese Zeiten sind längst vergessen. Der FC Barcelona ist in der Zwischenzeit immer tiefer in den Schuldensumpf gerutscht und sah sich gezwungen, seine Ideale über Bord zu werfen.
Nachdem der Vertrag mit Unicef ausgelaufen war, warb Barca erst jahrelang für die katarische Fluggesellschaft Qatar Airways, dann für das japanische Internetunternehmen Rakuten.
Inzwischen prangert auf dem Trikot prominent das Logo des schwedischen Musikstreamers Spotify. Der hat auch die Namensrechte am Stadion von Barcelona gekauft. All das ließ sich Spotify über 300 Millionen US-Dollar kosten. Insgesamt wird Barcas Schuldenberg Medienberichten zufolge auf 1,5 Milliarden Euro beziffert.
Weil der sportliche Erfolge zuletzt ausgeblieben war und der FC Barcelona dennoch weiter für viele Millionen Euro Spieler verpflichtet hat, suchen die Katalanen nach wie vor Möglichkeiten, um frisches Geld zu bekommen. Und dabei werden sie zunehmend kreativ.
Denn es gibt noch einen unberührten Fleck auf dem Barcelona-Trikot, auf dem sich bislang noch nie ein Sponsor breit gemacht hat: die Hose.
Bisher hat Barca noch nie die Shorts seiner Trikots vermarktet – auch wenn es laut den Regularien der spanischen Liga erlaubt ist. Andere spanische Vereine wie der RCD Mallorca und Stadtrivale Espanyol Barcelona machen es bereits vor. Auch bei Barca überlegt man jetzt wohl, mit diesem Novum zu brechen.
Wie das die spanische Zeitung "Mundo Deportivo" berichtet, sollen die Katalanen bei ihrer Suche nach frischem Geld auch die Möglichkeit prüfen, einen möglichen neuen Sponsor auf den Hosen zu platzieren.
Ein potenzieller Kandidat dafür wäre der niederländische Elektronikkonzern Philips. Dieser soll sich laut "Mundo Deportivo" in Gesprächen mit dem FC Barcelona befinden.
Philips könnte demnach aber auch auf Barcas bisherigen Ärmelsponsor Beko folgen, mit dem die Katalanen bis 2021 zusammenarbeiteten. Aktuell laufen die Spieler ohne Sponsor auf den Ärmeln auf.