Der Saisonstart fiel bisher für Bayern-Verhältnisse eher mäßig aus. Doch nun, nach einem historischen Sieg, scheinen alle Zweifel vorerst ausgeräumt: Sieben zu zwei. Gegen Tottenham Hotspur. In der Champions League. Das war ein Ausrufezeichen des Rekordmeisters, ein Statement-Sieg.
Nach dem eher schwerfälligen Sieg gegen Aufsteiger Paderborn (3:2) wirkte die Elf von Trainer Niko Kovac gegen das Topteam aus London wie ausgewechselt.
Ex-Bayern-Spieler und TV-Experte Lothar Matthäus erklärte nach dem Abpfiff, warum Bayern München so stark aufspielte – und gab dabei auch Meisterschaftskonkurrent Borussia Dortmund einen mit.
Die letzten Spiele der Bayern waren zwar gut, aber nicht bombastisch. In die Bundesliga starteten sie erst nur mit einem Unentschieden. Und gegen den SC Paderborn gewannen die Bayern jüngst nur knapp mit 3:2. Es entstand Druck innerhalb der Mannschaft – der die Bayern nun laut Matthäus' Analyse zur Höchstleistung pushte.
Das Mia-san-mia-Selbstverständnis scheint also zurück zu sein in München. Die kritischen Worte von Joshua Kimmich nach dem Sieg gegen den SCP, der trotz drei Punkten niemanden so richtig zufrieden stellte, scheinen gewirkt zu haben.
Der Nationalspieler hatte moniert, dass man zu leichtsinnig mit dem Ballbesitz umgehe, keine Dominanz ausstrahle und den Gegner zu Möglichkeiten einlade.
Gegen Tottenham sah das, bis auf eine Phase in der ersten Halbzeit, schon ganz anders aus. Außerdem offenbarten die Bayern, dass sie eine Achse aus vier echten Chefs auf dem Platz haben:
Entsprechend glücklich war Rummenigge bei der Bankettrede im Ballsaal des noblen Courthouse Hotel Shoreditch in London: "Lassen Sie uns den Abend gemeinsam genießen, das hat man nicht so oft, dass man 7:2 in der Champions League gewinnt – und dann auch noch bei einer englischen Mannschaft in deren tollem Stadion", schloss er seine knapp dreiminütige Rede: "Tolles Stadion, tolles Spiel, ein toller Tag. Ein historischer Tag für Bayern München!"
(as/mit sid)