Auch mit 38 Jahren ist Cristiano Ronaldo noch der Dreh- und Angelpunkt in der portugiesischen Nationalmannschaft. Obwohl er inzwischen in der saudischen Liga spielt und Portugal auch andere gute Stürmer hat, ist Ronaldo gesetzt.
So baute Trainer Roberto Martínez auch am Freitag in der EM-Qualifikation gegen die Slowakei auf den Profi von Al-Nassr FC. Ronaldo spielte von Beginn an, trug die Kapitänsbinde und leistete als einzige Sturmspitze seinen Anteil dazu, dass Portugal schlussendlich mit 1:0 gewann.
Ronaldo fiel bei dem Qualifikationsspiel jedoch nicht nur positiv auf. Vor allem eine Szene sorgte danach bei vielen für Entsetzen.
Nach rund einer Stunde kollidierte Ronaldo bei der Partie in Bratislava mit dem slowakischen Torwart Martin Dubravka. Dabei rutschte er mit beiden Beinen voran in den Keeper und traf diesen mit den Stollen an Brust und Kopf.
Bei den Spielern auf dem Platz sorgte das für Aufsehen, genauso bei den Fans auf der Tribüne. Ronaldo entschuldigte sich umgehend für seinen Einsatz und erhielt vom Schiedsrichter die Gelbe Karte. In den Augen vieler Fans nicht genug.
Auch der VAR schaltete sich ein und überprüfte die Entscheidung, behielt diese aber bei. Der Keeper musste auf dem Feld behandelt werden, konnte aber weiterspielen.
Für das Foulspiel erhielt der Superstar bei Social Media viel Kritik. "Ronaldo enthauptet fast den Torwart", schreibt ein User. "Das ist eine klare Rote Karte", schreibt ein anderer. "Gezinkt", kommentiert ein weiterer User, der damit auf die VAR-Kontrolle anspielt, die zu keinem Platzverweis für Ronaldo führte.
Cristiano Ronaldo ist in dieser Saison weitgehend aus dem Fokus der europäischen Öffentlichkeit verschwunden. Die Spiele seines Vereins in Saudi-Arabien finden hier bei vielen Fans wenig Anklang. Dass der Weltstar seinen Zenit überschritten hat, zeigt die Tatsache, dass er in diesem Jahr zum ersten Mal seit zwanzig Jahren nicht für den Ballon D'Or nominiert ist.
Sein langjähriger Rivale Lionel Messi hingegen ist es wiederum. Auf der Shortlist für die Auszeichnung fehlen auch berühmte Namen wie der von Manchester Uniteds Marcus Rashford. Auch die Torhüter Alisson Becker (FC Liverpool) und Ederson (Manchester City) werden von einigen Fans vehement gefordert.
Ronaldos großes Ziel mit der Nationalmannschaft ist die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland. Während die DFB-Elf als Gastgeber automatisch qualifiziert ist, müssen die Portugiesen sich wie alle anderen Nationen noch in der Qualifikation beweisen. Sie führen die Gruppe J aktuell mit 15 Punkten an. Den Zweitplatzierten Slowakei haben sie durch den Sieg am Freitag erstmal distanziert.
Die Chancen, dass Ronaldo und Co. im kommenden Sommer in Deutschland antreten werden, stehen also gut.