
Kyle Walker spielt als Außenverteidiger für Manchester City.Bild: imago images / Colorsport
Fußball
15.02.2020, 14:2615.02.2020, 15:34
Jetzt hat es doch gekracht beim amtierenden englischen Meister. Von der UEFA werden derzeit einige Vereine genauer unter die Lupe genommen. Darunter: Manchester City.
Vor zwei Jahren wurde bereits der FC Chelsea mit einer Transfersperre für zwei Saisons bestraft, nun trifft es City. Zwei Jahre ist der Klub von der Champions League ausgeschlossen. Der britische "Mirror" kommentiert: "Massaker am Valentinstag. Guardiolas Traum liegt in Trümmern."
Nach "schwerwiegenden Verstößen" gegen das
Financial Fairplay muss der Club von Startrainer Pep Guardiola und
der deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan zudem
eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro zahlen. Zwischen 2012
und 2016 habe der aus Abu Dhabi alimentierte Verein
Sponsoreneinkünfte weit über Gebühr bewertet und damit bewusst
getäuscht, teilte die Europäische Fußball-Union am Freitag mit.

City-Coach Pep Guardiola. Bild: imago images / Eibner Europa
Das ist auch für den Sportartikelhersteller Puma
ein schwerer Schlag. Dieser hatte vor einem Jahr den US-Konkurrenten
Nike als Ausrüster für den Verein abgelöst. An der
Börse blieben die Anleger aber zunächst entspannt.
City strebt unabhängige Untersuchung an
Die Citizens reagierten in einer ersten Stellungnahme
"enttäuscht, aber nicht überrascht". Der Fall sei von der UEFA
initiiert, von der UEFA verfolgt und von der UEFA beurteilt worden,
kritisierte der Club, der immer wieder versucht hatte, eine
Urteilsfindung zu verhindern. Nach diesem "vorverurteilenden Prozess"
werde der Verein nun so schnell wie möglich eine unabhängige
Untersuchung anstrengen und als ersten Schritt den Internationalen
Sportgerichtshof Cas anrufen. Dieser wäre letztinstanzlich zuständig.
Haupteigner von Manchester City ist Scheich Mansour bin Zayed Al
Nahyan, Halbbruder des Präsidenten der Vereinigten Arabischen
Emirate, Chalifa bin Zayid Al Nahyan. Berichte über mögliche Verstöße
gegen die UEFA-Finanzregularien gibt es seit geraumer Zeit,
verdichtet hatten sich diese durch die die Enthüllungen der Plattform
Football Leaks.

City - Geldgeber Mansour bin Zayed Al NahyanBild: picture alliance / dpa / robin parker
Interne Emails und Clubdokumente legten demnach nahe, wie Man
City systematisch betrogen haben könnte. Gelder, die als Einnahmen
durch Sponsoren aus Abu Dhabi – darunter mit Etihad Airways die
nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate – deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Scheich Mansour gezahlt
worden sein.
UEFA muss härter durchgreifen
Im Grundsatz soll das Financial Fairplay solche Tricks vermeiden.
Die Clubs, die in den Europapokal-Wettbewerben starten, dürfen nicht
mehr ausgeben, als sie einnehmen. Wird die Gewinnschwelle nicht
erreicht, dürfen Geldgeber nur bis zu einem begrenzten Punkt
aushelfen. Auch Frankreichs aus Katar mit Hunderten Millionen
unterstützter Serienmeister Paris Saint-Germain wird immer wieder
beobachtet.
Bereits 2014 waren beide Clubs zu Geldstrafen verurteilt worden
und durften zudem für eine Saison nur 21 statt wie üblich 25 Spieler
für die Champions League melden. Um einen Königsklassen-Bann kamen
aber sowohl Paris als auch Manchester herum.
Die UEFA wurde nach der vermeintlich schwachen Umsetzung und
Kontrolle der eigenen Regeln kritisiert. Manchester City ist – sollte
der Internationale Sportsgerichtshof – das Urteil bestätigen, wäre das erste Schwergewicht im
europäischen Fußball für die Champions League gesperrt. Der
frühere italienische Meister AC Mailand hatte im vergangenen Jahr
einen Bann für die laufende Saison der Europa League kassiert.

Bild: imago images / Colorsport
Welche Auswirkungen die City-Strafe für die Spielzeiten 2020/21
und 2021/22 hat, ist derzeit kaum abzusehen – ob die mit Starspielern
gespickte Mannschaft von Guardiola, die im aktuellen Achtelfinale der
Champions League auf Real Madrid trifft, beisammen bleibt, erscheint
fraglich. In der englischen Meisterschaft sind die Citizens weit
abgeschlagen hinter dem FC Liverpool Zweiter.
(vdv/dpa)
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