Den Abschluss der EM-Gruppenphase hatten sich die DFB-Frauen gänzlich anders vorgestellt. Gegen Schweden setzte es eine deftige 1:4-Niederlage, dazu verlor die Mannschaft mit Carlotta Wamser die nächste Rechtsverteidigerin. Die 21-Jährige holte sich eine Rote Karte ab.
Durch die Pleite geht die deutsche Nationalmannschaft als Gruppenzweiter ins Viertelfinale, in dem nun mit Frankreich einer der großen Turnierfavoriten wartet. Sollten sich die DFB-Frauen gegen die Französinnen durchsetzen können, würde im Halbfinale wohl Weltmeister Spanien warten.
Die Niederlage gegen Schweden hat Deutschland also auf den deutlich schwierigeren EM-Pfad befördert.
Trotz dieser Umstände hatte der Samstagabend aber auch etwas Schönes aus Sicht der deutschen Spielerinnen. Denn mit Giulia Gwinn weilte die eigentliche Kapitänin wieder im Kreise der Mannschaft, sie verfolgte das Spiel von der Seitenlinie aus.
Die Außenverteidigerin hatte sich im ersten Spiel gegen Polen bei einer Rettungsaktion eine Innenbandverletzung zugezogen, fällt damit für das restliche Turnier aus.
Dass sie nun wieder bei ihren Kolleginnen weilt, soll diesen einen Schub verleihen. Und das scheint durchaus auch funktioniert zu haben, wie Sjoeke Nüsken und Janina Minge in einem aktuellen Video des offiziellen DFB-Accounts auf Youtube anklingen lassen.
"Es war schön, dass sie dabei war. Sie hat die Ansprache im Kreis gehalten", berichtet Nüsken von der Einflussnahme der etatmäßigen Kapitänin unmittelbar vor dem Anpfiff.
Giulia Gwinn sei aber nicht erst am Spieltag wieder zur Mannschaft gestoßen. "Es war sehr schön, dass sie am Abend davor schon kam. Sie hatte eine kleine Überraschung", sagt die Mittelfeldspielerin. Auf Nachfrage verrät sie dann auch, was genau diese Überraschung denn war: "Sie hat für jeden Bilder mit Sprüchen gedruckt. Das war echt schön."
Zumindest in der Anfangsphase entpuppte sich der Einfluss von Giulia Gwinn als echter Motivationsschub. Die DFB-Frauen gingen bereits in der siebten Minute in Führung, drängten die Schwedinnen immer wieder tief in deren Hälfte. Dann aber offenbarten die Skandinavierinnen gravierende Schwächen in der deutschen Defensive und drehten das Spiel.
So geht es für die DFB-Frauen nun erst am Samstagabend weiter. Ab 21 Uhr wartet in Basel Frankreich.