Oliver Kahn wurde beim FC Bayern als Vorstandsboss entlassen und durfte mit dem Team am Samstag nicht die Deutsche Meisterschaft feiern. Bild: dpa / Arne Dedert
Fußball
Die elfte Meisterschaft in Folge des FC Bayern war am Samstagabend nur ein Randaspekt. Viel größer war die Aufregung um die Entlassung von Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Zumal ihr Aus bereits noch während des Spiels vom "kicker" und der "Bild" publik gemacht wurde.
Eine Stunde nach Abpfiff zog erst der Verein mit einer Pressemitteilung offiziell nach. Zumal Oliver Kahn nach dem Spiel per Twitter mitteilte, dass es ihm vom Verein verboten worden sei, die Mannschaft im Stadion zu unterstützen. Von Vereinsseite hatte es zunächst geheißen, er fehle wegen einer Grippe.
Das Aus und vor allem die Art und Weise des Abgangs der beiden Bayern-Bosse war auch am Abend in allen Fußball-Talks und Sportsendungen das Thema Nummer 1. Und hatte sich auch bis zu Ex-Bayern-Star Toni Kroos herumgesprochen.
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FC Bayern: Kroos findet Situation "bedenklich"
"Ich habe es gehört von Kahn und mitbekommen, dass er nicht mitkommen durfte", sagte er gegenüber dem Portal Real Total am Samstagabend.
Dabei steckte der 33-Jährige zum Abpfiff des Bayern-Spiels selbst mitten in der Vorbereitung auf sein eigenes Spiel gegen den FC Sevilla. Gegen die Andalusier bereite Kroos den 2:1-Siegtreffer von Rodrygo vor und stand die kompletten 90 Minuten auf dem Feld.
Da Real in der Meisterschaft aber keine Chance mehr auf den Meistertitel hat, wurde der Mittelfeldspieler auch auf die Situation bei seinem Ex-Klub angesprochen.
Toni Kroos steuerte beim Sieg von Real Madrid in Sevilla ein Tor bei.Bild: AP / Jose Breton
"Es ist nicht meine Baustelle, aberder Verein gibt mittlerweile schon ein Bild ab, das ist ein bisschen bedenklich, finde ich", fügte er im Gespräch mit Real Total hinzu. Laut "Bild"-Zeitung soll es Kahn sogar verboten gewesen sein, bei der offiziellen Meisterfeier in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Motorworld in Freimann in München vor Ort zu sein.
Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Münchner in Sachen Kommunikation und Außendarstellung ein schlechtes Bild abgeben. Bereits bei der Entlassung von Julian Nagelsmann erfuhr dieser und sein Berater über die Medien von der Freistellung. Noch bis heute streiten sich beide Parteien öffentlich darüber, wer wen nicht erreichen konnte oder wie der Ablauf der Entlassung tatsächlich war.
FC Bayern: Thomas Müller spricht von "totalem Chaos"
Das Aus der beiden Bayern-Bosse Kahn und Salihamidžić wurde den Spielern direkt nach Abpfiff von Präsident Herbert Hainer in der Kabine verkündet. Dabei hätten die Stars im Siegestaumel "den ein oder anderen Schluck vom Zielwasser" intus, sagte Thomas Müller.
Zwar bedauerte er das Aus der Bosse, fand aber deutliche Worte für die Saison der Münchner. "Das war schon totales Chaos", sagte er: "Wenn das ein Film gewesen wäre, würden ihn auf jeden Fall viele Leute anschauen und würden dann sagen: Also langweilig war er nicht."
Vincent Kompany ist auf dem besten Wege, den FC Bayern wieder zurück in die Erfolgsspur zu führen. In der Bundesliga hat der junge Trainer, der die Münchener erst im Sommer übernommen hat, mit vier Siegen sowie einem Remis gegen Meister Leverkusen einen richtig guten Start erwischt.