Dass Hansi Flick den FC Bayern am Saisonende verlassen wird, machte er am Dienstagabend vor dem 2:0-Heimsieg über Bayer Leverkusen noch einmal klar deutlich. Auch wenn laut ihm "noch nichts klar" sei, gilt er beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als designierter Nachfolger von Bundestrainer Jogi Löw ab Sommer.
Auch Bayern-Star Joshua Kimmich würde den Schritt des 56-Jährigen Trainers begrüßen. "Jetzt hoffe ich, wenn es so kommt, dass er dann ab Sommer beim DFB übernehmen wird", sagte Kimmich am Dienstagabend nach dem Spiel bei Sky. Flicks Abgang könnte massive Auswirkungen auf die Personalplanung bei den Münchnern haben und für zusätzliche Abgänge aus dem Trainerteam sorgen.
Der ehemalige Star-Stürmer ist ein enger Vertrauter von Hansi Flick und seit Sommer Teil des Trainerteams, doch sein Vertrag läuft nur noch bis zum 30. Juni. Über eine Verlängerung hat mit ihm noch niemand gesprochen. "Für mich persönlich ist das überhaupt kein Problem, dass der Verein noch nicht mit mir gesprochen hat", sagte der 42-Jährige.
Viel mehr äußert auch Klose Kritik an der aktuellen Kommunikation und den Machtkämpfen bei den Münchnern. "Was mich wirklich nachdenklich macht, ist aber wie hier gerade miteinander kommuniziert wird", sagte der ehemalige Bayern-Stürmer der "Bild"-Zeitung.
Ähnlich wie Flick soll Klose einige Meinungsverschiedenheiten mit Sportvorstand Hasan Salihamidžić gehabt haben. Als Klose noch U-17-Trainer beim FC Bayern war, soll Salihamidžićs Sohn häufig auf der Bank gesessen haben. Ganz zum Missfallen des Sportvorstandes, der wohl Klose einer anderen Mannschaft zuteilen wollte.
Klose ist im Streit zwischen Flick und Salihamidžić klar auf der Seite des Trainers, daher ist ein Abgang am Saisonende gut möglich. Schon von 2016 bis 2018 unterstützte er das DFB-Team. Im Sommer könnte er dann Hansi Flick bei der Nationalmannschaft unterstützen.
Der "Tiger", wie er mit Spitznamen genannt wird, ist ein absolutes Urgestein des FC Bayern und arbeitete schon unter einigen Welttrainern wie Carlo Ancelotti oder Pep Guardiola. Der 66-Jährige ist seit 2001 durchgängig in verschiedenen Funktionen (Jugendleiter, Trainer 2. Mannschaft, Co-Trainer der Profis) tätig und hat alle Höhen und Tiefen miterlebt. Der gebürtige Bochumer hat auch einen großen Anteil an den Weltkarrieren von Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller.
Zuletzt war er Leiter der Nachwuchsabteilung, ehe Flick ihn wieder in sein Trainerteam holte. Sein Vertrag läuft noch bis Juni 2022, doch er soll sich laut "kicker" ernsthafte Gedanken über seine Zukunft machen. Dass sich der gebürtige Bochumer zum Ende seiner Karriere jedoch mit Flick und dem DFB nochmal einer neuen Aufgabe stellen will, ist ziemlich unwahrscheinlich. Gerland wird wohl noch ein, zwei Jahre beim FC Bayern bleiben und dann seine Trainerkarriere beenden.
Mit 31 Jahren ist er der jüngste in Flicks Team. Niko Kovac brachte das Trainertalent im August 2018 vom FC Southampton zum Rekordmeister und besitzt noch einen Vertrag bis 2023. Vom Videoanalysten arbeitete sich der gebürtige Zwickauer nach oben, mittlerweile vertraut ihm Flick Teile der Trainingssteuerung an.
An Spieltagen sitzt er gemeinsam mit Miro Klose auf der Tribüne und gibt Flick in der Halbzeitpause hilfreiche Tipps. "Er ist für mich ein sehr wichtiger Mann an meiner Seite. Was die Spielphilosophie angeht, haben wir die gleiche Idee. Das ist wichtig", sagte Flick einmal.
Nach Informationen von "Sport1" will sich sein Management nach dem Spiel gegen Mainz 05 am Samstag mit Salihamidžić zusammensetzen. Noch ist Röhl aber ohne Fußball-Lehrerlizenz. Die einjährige Ausbildung ist zeitintensiv und kräfteraubend, daher könnte er Flick zum DFB folgen.
Der Deutsch-Kroate ist bereits seit Juni 2011 im Verein und übernimmt während der Spiele auch immer mehr Funktionen eines normalen Co-Trainers. So gibt er den Spielern kurz vor ihren Einwechslungen letzte Instruktionen, wie zum Beispiel ihre Position bei Eckbällen und Freistößen.
Tapalovic machte aus Manuel Neuer einen Weltklasse-Torwart hat großen Anteil daran, dass der heute 35-Jährige das Torhüterspiel nachhaltig veränderte. Neuer und Tapalovic verbindet eine enge Freundschaft, beide waren im Sommer sogar im gemeinsamen Kroatien-Urlaub. Auch nach den Spielen spricht Neuer meist als Erstes mit dem 40-Jährigen.
Zwar hat der Torwarttrainer nur noch einen Vertrag bis Juni 2021 und eine enge Bindung zu Flick, doch er wird dem FC Bayern treu bleiben. Zumal der DFB mit Andreas Köpke ebenfalls einen guten Torwarttrainer hat, den Hansi Flick sehr schätzt.
(lgr)