Noch sind es gut drei Monate, bis die Europameisterschaft in Deutschland mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Schottland in München beginnt.
Doch schon in der vergangenen Woche sorgte der Verband bei Fußball-Fans und Beobachter:innen für ganz unterschiedliche Gefühle. Es herrschte ein Mix aus großer Begeisterung und panischer Schnappatmung samt "Verrat" an Schwarz, Rot, Gold.
Denn: Die Auswärtstrikots der deutschen Nationalmannschaften der Männer und Frauen sind künftig ein Mix aus Lila und Pink. Nun hat Adidas gezeigt, dass sie genau auf diese Reaktionen vorbereitet waren und in einem humorvollen Video auf die teilweise harte Kritik reagieren.
Das Video startet mit einer Szene, in der Serge Gnabry gefragt wird, ob er das neue Trikot zeigen könne, gleichzeitig hört man einen der häufigsten Sätze der vergangenen Tage: "Das Trikot will doch keiner haben." Der Star des FC Bayern reagiert nur mit einem Schulterzucken.
Ein weiterer Vorwurf lautete, dass es eher "ein Fashionpiece" statt Fußball-Trikot sei. Daraufhin taucht Model und Designerin Lena Gercke im Video auf und sagt: "Eher ein Fashion-Statement."
Zudem lauteten Kommentare, dass diese Farbe "kein Trikot für Legenden sein soll", während Thomas Müller gezeigt wird. Adidas spielt mit dem Kultstatus des Angreifers, doch der reicht die Frage an eine DFB-Legende weiter, die tatsächlich nicht mehr auf dem Platz steht: Rudi Völler. Er findet, dass es absolut ein Trikot für Legenden sei.
Und natürlich sahen sich durch die Farbwahl rosa/pink viele Kommentatoren in ihrer Männlichkeit gekränkt. "Ist das ein Frauen-Trikot?" war wohl eine der häufigsten Bemerkungen. Eine Frage, die Nationalspielerin Jule Brand in dem Video schlagfertig beantwortet. "Ich weiß nicht. Sieht für mich noch nicht nach acht EM-Titeln aus", sagt die Offensivspielerin des VfL Wolfsburg.
Während die Männer bisher dreimal Europameister wurden, sind die DFB-Frauen Rekord-EM-Siegerinnen.
Zum Abschluss des Videos wird nochmal der Vorwurf aufgegriffen, dass dies "kein Deutschland-Trikot" sei. Dem entgegnet Florian Wirtz mit einem ernsten: "Doch, isses", während hinter ihm Leon Goretzka, Serge Gnabry und Marc-André ter Stegen stehen.
Bereits eine Stunde nach Veröffentlichung wurde das Video auf dem Instagram-Kanal des DFB-Teams 1,1 Millionen Mal aufgerufen.
Zahlreiche Fans lobten das Video als "komplett genial" und "krass gut." Der Top-Kommentar unter dem Video lautete zudem: "Der Adler auf der Brust macht es zum Deutschlandtrikot."
Gleichzeitig machte sich ein Kommentator darüber lustig, dass Adidas ein Video allein dafür produziert hätte, um das pinke Trikot zu rechtfertigen. Daraufhin reagierte der Adidas-Account mit den Worten: "Antizipation, nicht Rechtfertigung" und fügte das Emoji hinzu, der sich die Fingernägel lackiert. So war dem Hersteller bereits im Vorfeld klar, dass das Trikot ganz spezielle Reaktionen hervorrufen würde.