Bereits acht Jahre spielt Toni Kroos für Real Madrid. Im Sommer 2014 war der Mittelfeldspieler für 25 Millionen Euro vom FC Bayern in die spanische Hauptstadt gewechselt. In München wollte man zum damaligen Zeitpunkt Kroos nicht zu den Top-Verdienern aufsteigen lassen, der heute 32-Jährige wechselte daher.
Damals gab es demnach Uneinigkeit über das potenzielle Leistungsvermögen von Kroos und auch einige Jahre später äußerte der ehemalige Bayern-Boss Uli Hoeneß erneut Kritik. Im Sommer 2021 während der Europameisterschaft hatte der langjährige Bayern-Präsident Kroos' Art Fußball zu spielen bemängelt. Sie sei "total vorbei".
Laut Hoeneß würden andere Teams "mit Zug nach vorne" spielen "und bei uns wurde quer gespielt, quer gespielt, quer gespielt". Ein Vorwurf, mit dem sich Kroos immer wieder konfrontiert sieht.
Während des "Sport Bild"-Awards reagierte Kroos nun auf diese Anschuldigungen. In einer Videobotschaft erklärte er, dass ihn die Kritik "definitiv nicht" motiviert habe. Weiter führte er aus: "Geärgert vielleicht anfangs kurz, weil ich doch im ersten Moment etwas mehr Sachverstand erwartet hatte. Auch anhand der Fakten, die damals schon dagegen sprachen und heute noch widersprechen."
Ein solcher Fakt könnte beispielsweise sein, dass Kroos mit Real Madrid in seinen acht Jahren extrem erfolgreich war, insgesamt viermal mit den Königlichen als Leistungsträger die Champions League gewann – zuletzt im Mai 2022.
Auch wenn die Stimmung zwischen Kroos und Hoeneß aktuell getrübt wirkt, war sie nach dem Bayern-Abgang 2014 schon besser geworden. Anlässlich des Dokumentarfilms ("Kroos") über den Weltmeister von 2014 hatte Uli Hoeneß eingeräumt, dass es eine "harte, vielleicht die falsche" Entscheidung gewesen sei, Kroos aus München ziehen zu lassen.
Im Rahmen des "Sport Bild"-Awards wurde Kroos auch auf seine Zukunft angesprochen. Einen Vereinswechsel schließe er allerdings "komplett" aus. Diese Aussage passt dazu, dass er schon mehrfach betont hat, seine Karriere bei Real Madrid beenden zu wollen. Ober er das am Ende seines aktuellen Vertrags (2023) macht, ließ er offen: "Alles andere überlege ich mir noch. Ich habe ja noch ein bisschen Zeit."
Kroos gab die Videobotschaft ab, weil er den "Sonderpreis der Chefredaktion" von "Sport Bild" erhielt. Eigentlich hätte er auch selbst in Hamburg bei der Auszeichnung sein sollen, allerdings war er kurzfristig erkrankt und blieb der Veranstaltung deshalb fern. In der Videobotschaft beantwortete er einige Fragen, die ihm vorher zugeschickt worden waren.
(stu)