Es war ein bitteres Spiel für den FC Bayern. Obwohl die Münchener 1:0 gegen Paris St.-Germain gewannen, reichte es nicht fürs Weiterkommen in der Champions League. Nach der 2:3-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel schied der Titelverteidiger wegen der Auswärtstorregel aus.
Direkt im Anschluss jedoch ging es schon wieder um die ewigen Personaldebatten, die den FC Bayern derzeit quälen.
Hansi Flick ließ in einem langen Monolog seine Zukunft offen, äußerte sich aber überraschend auch zu den Debatten um den Bundestrainer-Posten. Die Dinge seien grundsätzlich klar: Er habe "einen Vertrag bei Bayern München", sagte der Chefcoach des deutschen Fußball-Meisters am Dienstagabend im TV-Sender Sky.
Dann jedoch sagte Flick: "Man macht sich ja immer Gedanken, was passiert, wie geht es weiter?" Seine Familie würde ihn, "egal, was ich machen würde, immer unterstützen und hinter mir stehen", deutete Flick an und sprach dann von sich aus auch über den Bundestrainer-Job und einen möglichen "anderen Rhythmus", wenn er wieder beim DFB arbeiten würde.
Zum Hintergrund: Beim FC Bayern gab es in den vergangenen Monaten große Reibung zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Insbesondere Neuzugänge und Vertragsverlängerungen sind ein Streitpunkt. Das Tischtuch soll zerschnitten sein, immer öfter wird über einen Flick-Wechsel zum DFB als Jogi-Löw-Nachfolger gesprochen.
Noch deutlicher als Flick selbst wurde Lothar Matthäus, der gute Verbindungen zu seinem früheren Verein hat.
Er ist überzeugt davon, dass Flick gegen den FC Augsburg am letzten Bundesliga-Spieltag dieser Saison zum letzten Mal auf der Bayern-Bank sitzen wird.
Flick stünde beim Deutschen Fußball-Bund "ganz oben auf der Liste – und dann lange nichts", sagte der Rekord-Nationalspieler bei Sky. "Das Angebot vom DFB gibt es. Es kann mir keiner sagen, dass da noch nicht gesprochen worden ist. Da kennt man sich zu gut."
Matthäus ging sogar noch weiter und gab an, bereits zu wissen, wer Flicks Nachfolger werden könnte: Julian Nagelsmann vom RB Leipzig. "Bayern München hat sich mit Nagelsmann schon ein bisschen unterhalten, auch über wirtschaftliche Dinge, so viel man weiß", so Matthäus.
Fest steht: Die Lage beim FC Bayern spitzt sich gerade zu. Die kommenden Tage und Wochen dürften spannend werden.
(hau/mit Material von dpa)