Als Jürgen Klopp im Januar verkündete, den FC Liverpool nach fast neun gemeinsamen Jahren in diesem Sommer zu verlassen, träumten die Fans noch vom Quadruple, also von vier Titeln.
Knapp einen Monat später holten die Reds den League Cup. Der Anfang, wie sie damals hofften. In der Folge aber sollte der englische Traditionsklub seine weiteren Titelchancen verspielen. Im FA Cup scheiterte man an Manchester United, in der Europa League an Atalanta Bergamo, in der Premier League an der eigenen Chancenverwertung.
Drei gemeinsame Spiele stehen für Klopp und den FC Liverpool nun noch auf dem Programm. Dabei geht es nur noch um einen versöhnlichen Abschluss, denn die Qualifikation für die Champions League ist bereits gesichert.
"Unser Fußball war in den letzten Wochen nicht gut, weshalb die Leute jetzt sagen, dass ich wirklich erschöpft aussehe. Leute, ich bin einfach nur alt", ordnete der 56-Jährige die jüngsten Auftritte im Gespräch bei dem englischen Ableger von Sky süffisant ein.
Dabei versprach er noch einmal, "bis zum letzten Tag mit 100 Prozent dabei zu sein. Das war immer der Plan". Für die Zeit danach hatte Klopp im Januar ebenfalls einen klaren Plan formuliert. Ihm gehe die Kraft aus, er brauche daher eine Auszeit. Ob der Coach anschließend in den Fußball zurückkehrt, konnte er zu Jahresbeginn nicht sagen.
"Die Welt ist verrückt und viele Klubs suchen nach einem Trainer. Wenn ich sagen würde: 'Ich habe meine Meinung geändert', dann würde ich sicherlich einige Angebote bekommen", witzelte Klopp nun mit Blick auf Klubs wie den FC Bayern, die nach der Verkündung des Abschieds von Thomas Tuchel interessiert gewesen sein sollen.
Der Noch-Liverpool-Coach hat seine Meinung allerdings keineswegs geändert. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal Teil davon sein will", deutete er an, nicht mehr als Trainer zurückzukehren: "Wenn man mich heute fragt und ich das endgültig entscheiden müsste, dann würde ich sagen: Das war's als Trainer."
Das wäre für viele Fans ein Schock, mit Blick auf den Posten des Bundestrainers etwa gilt Klopp schon seit Jahren als perspektivische Wunschlösung.
Trotz dieser vagen Aussage zu seiner Zukunft ließ sich der Deutsche auch ein Versprechen entlocken. "Ich bin zu jung, um nichts zu machen. Ich werde arbeiten. Aber wieder genau dasselbe? Das weiß ich nicht." Womöglich versucht er sich künftig also mal als Sportdirektor. Oder er kehrt als TV-Experte zurück, zwischen 2005 und 2008 arbeitete er bereits beim ZDF.
Was genau Klopp ab dem Sommer 2025 macht, bleibt also Spekulation. Klar ist hingegen, wie er die kommenden Monate verbringt: Der 56-Jährige will den Fußball wieder mehr als Fan genießen.
"Du gehst nicht als Dortmund-Trainer nach Mainz und schaust dir Spiele an. Danach war ich Liverpool-Trainer und hatte keine Zeit nach Dortmund zu fahren. Ich werde dahin gehen und mir Spiele anschauen." Er dürfte überall ein gern gesehener Gast sein.