Ein Transfer kann im europäischen Fußball häufig eine regelrechte Kettenreaktion unter den Top-Klubs auslösen. Denn wird ein Spiel für viel Geld verkauft, muss diese Summe langfristig wieder investiert werden, um konkurrenzfähig zu bleiben.
So ist seit langer Zeit bekannt, dass der FC Bayern unbedingt seine Abwehr mit dem Südkoreaner Kim Min-Jae verstärken möchte. Einen Deal, für den man beim FC Bayern bereit sein soll, die Ausstiegsklausel von 50 Millionen Euro zu ziehen. Doch der Wechsel des Innenverteidigers könnte nun auch schwerwiegende Folgen für einen anderen Bundesliga-Klub haben.
Denn so muss Borussia Mönchengladbach seinen Abwehrchef bangen, der die Lücke von Kim Min-Jae schließen könnte, die der FC Bayern beim SSC Neapel hinterlassen hat.
Berichten der italienischen Zeitung "La Republicca" zufolge soll Neapel bereits beim Bundesligisten die Rahmenbedingungen für einen Transfer von Ko Itakura angefragt haben. Der japanische Innenverteidiger spielt gerade erst ein Jahr für Gladbach.
Laut dem "kicker" hat Itakura in seinem Vertrag keine festgeschriebene Ablösesumme verankert, sodass Napoli ein eigenes Angebot unterbreiten müsste. In Gladbach arbeitet man gerade an einem groß angelegten Umbau der Mannschaft und könnte zusätzliche Finanzspritzen gut gebrauchen.
"Grundsätzlich müssen wir uns sicherlich festlegen, mit wem wir arbeiten wollen, aber wenn exorbitante Angebote kommen, muss ein Klub wie Borussia darüber nachdenken, das ist Teil des Systems", erklärte Geschäftsführer Stephan Schippers bereits im April gegenüber der "Rheinischen Post". Itakura hat aktuell einen Marktwert von 12 Millionen Euro.
Der Vertrag des Japaners bei den Fohlen läuft allerdings noch bis 2026 und im neuen Kader soll ihm eine Schlüsselrolle zukommen. Der 26-Jährige überzeugte im vergangenen Jahr selbst kurz nach einer Verletzung bei der WM in Katar und verhalf der japanischen Nationalmannschaft zum Einzug ins Achtelfinale.
Expert:innen bezeichnen einen Abgang Itakuras entsprechend als eher unwahrscheinlich. Die Gladbacher Defensive steht durch den unklaren Verbleib von Nico Elvedi ohnehin noch auf der Kippe. Denn der Vertrag des Schweizer Innenverteidigers läuft 2024 aus. Will Gladbach noch eine Ablösesumme bekommen, müsste er diesen Sommer gehen.
Unklar ist zudem weiterhin die Situation von Marvin Friedrich. Erst im April beschwerte er sich in einem "Sport Bild"-Interview, dass er mit seiner aktuellen Situation "absolut unzufrieden" sei und "null Komma null Vertrauen" spüre. Zwar dementierte Sportdirektor Roland Virkus Anfang Mai einen Abgang und verwies auf seinen bis 2026 laufenden Vertrag, doch ein Abgang ist bei einem passenden Angebot nicht unwahrscheinlich.
Bisher hat die Borussia Nachwuchs-Innenverteidiger Fabio Chiarodia aus Bremen geholt. Zudem wurde ausgeliehene Julian Weigl fest verpflichtet, Robin Hack kommt von Arminia Bielefeld, Grant-Leon Ranos von der zweiten Mannschaft des FC Bayern und Lukas Ulrich von Hertha BSC II.