Es dauert noch etwas, bis Torwart-Legende Oliver Kahn neuer Bayern-Boss ist, aber auch jetzt ist er schon an den Entscheidungen des Klubs beteiligt. So realisierte er beispielsweise bereits die Verpflichtung von Flick-Nachfolger Julian Nagelsmann – und das, obwohl Kahn erst ab 2022 den Posten des Vorstandsvorsitzenden von Karl-Heinz Rummenigge übernehmen wird.
Gegenüber "Sport Bild" machte er klar, dass er auch zu den Gerüchten um einen Wechsel von Dortmunds Erling Haaland eine klare Meinung hat. "Sorry, wer davon spricht, hat die Situation noch immer nicht begriffen", so Kahn. Ein solcher Transfer sei für den FC Bayern derzeit unrealistisch. "Ein Paket, das, wie man hört, mehr als 100 Millionen Euro kostet, ist aktuell für den FC Bayern nicht denkbar."
Die Münchner seien mit Stürmer Robert Lewandowski gut aufgestellt und er könne sein Niveau noch einige Jahre halten, daher müsse man sich sowieso keine Gedanken um Haaland machen, so Kahn weiter.
Bereits seit Anfang 2020 ist Kahn im Vorstand des FC Bayern. Seitdem habe sich die finanzielle Situation geändert sagt er. "In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, sehr klug auf dem Transfermarkt zu agieren. Es wird sehr stark darum gehen, Gelegenheiten schnell zu nutzen."
In Zukunft sei es auch wichtig, sich auf den Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu konzentrieren. Beispielsweise so, wie bei Offensivspieler Jamal Musiala. Dafür sei eine "optimale Verzahnung" zwischen Campus und Profibereich entscheidend. Verantwortlich dafür sei auch der Trainer – also bald Julian Nagelsmann. Von ihm spricht Kahn durchweg positiv. Nagelsmann liebe Herausforderungen und das sei für seine Arbeit beim FCB wichtig.
Zuletzt hatte Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von Leipzig, gesagt, dass für die Verpflichtung von Nagelsmann rund 23 Millionen Euro gezahlt werden müssten. Kahn positionierte sich klar dazu: "Damit wir überhaupt halbwegs in die Nähe der kolportierten Summen kämen, müssten wir bis 2026 fünfmal die Champions League gewinnen. Ich weiß nicht, ob das realistisch ist. Der garantierte Betrag ist deutlich darunter."
Und auch zu Mehmets Scholl Aussage bezog er Stellung. Dieser hatte zuletzt bei der "Bild" gesagt, dass sie sich nicht "mögen". Kahn sagte, er dachte, er habe ein gutes Verhältnis zu Scholl. "Mehmet saß neben mir in der Kabine, wir haben ein Zimmer geteilt. Gerne lade ich ihn an die Säbener Straße auf einen Kaffee ein. Dann kann er mir ja sagen, was ihn stört", so Kahn.
(pas)